Umschulung Verwaltungsfachangestellte realistisch?
#1

Hallo zusammen,

gibt es vielleicht jemanden, der eine Umschulung zur Vfa (idealerweise in Berlin) macht und mir mehr Informationen zu seinem gewählten Bildungsträger und der Umschulung an sich geben könnte? 

Aufgrund der Corona-Krise bin ich meine Tätigkeiten in der Gastronomie leider zum 01.06.2020 los.  

Ich möchte nun mit 39 Jahren eine zweijährige Umschulung zur Verwaltungsfachangestellten machen und benötige hierzu einen Bildungsgutschein. Soweit nicht das Problem. 

Jedoch rät mir meine Sachbearbeiterin dringend von dieser Umschulung ab, die Durchfallquote bei der Berliner Verwaltungsakademie sei zu hoch. Wenn ich aber unbedingt darauf bestehe, übernimmt sie die Kosten im Rahmen eines Bildungsgutscheins. 

Ich habe bei der prüfenden Stelle angerufen und mir die Durchfallquote nennen lassen. Diese liegt wohl bei 20%, jedoch trifft diese Aussage lediglich auf die Auszubildenden einer 3-jährigen Ausbildung als Vfa zu. Dennoch hat mich der Mitarbeiter am Telefon in meinem Wunsch bestärkt und findet meine Entscheidung toll, da eine anerkannte, abgeschlossene Ausbildung in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken ist. 

Nun bin ich sehr verunsichert, da es noch keine Erfahrungswerte über eine Umschulung zur Vfa gibt, da dieses  Umschulung in diesem Beruf seit nicht mal 2 Jahren gibt und ich keine näheren Informationen hierzu finden kann. 

2 Bildungsträger in Berlin kommen in die engere Auswahl, bei welchen ich sogar einen Eignungstest absolviert habe. Natürlich sind die Schulen positiv gestimmt und sind der Meinung, dass man diese Ausbildung auch im Rahmen einer Umschulung hinbekommt, jedoch sind die Schulen ja auch auf den Bildungsgutschein und die Kostenübernahme der Arbeitsagentur scharf. 

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir hier jemand mit mehr Informationen weiterhelfen könnte. 

Ich habe Angst, die Prüfung am Ende nicht zu bestehen und mache mir dahingehend Sorgen, im Rahmen einer nur zweijährigen Umschulung schlechter ausgebildet zu werden.
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#2

Das schafft man schon. Berlin? Mach diese mal in anderen Bundesländern, z.B. Bayern. Da liegen Welten dazwischen.
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#3

das macht ein wenig Mut Smile  Vielen Dank für die Antwort. 

Ich bekomme diese Umschulung von der Arbeitsagentur bezahlt (Arbeitslosengeld 1) und möchte 1. verantwortungsvoll damit umgehen und 2. natürlich die für mich "richtige" Umschulung wählen. 

Ich kann die Qualität der Umschulungen bei einem Bildungsträger nicht einschätzen, die Lerninhalte klingen sehr interessant, aber auch verdammt schwierig. Mit der Kauffrau für Büromanagement kann ich nicht viel anfangen, daher eher lieber eine, für mich sehr interessante, eher rechtslastige Umschulung mit der Chance in den öffentlichen Dienst zu kommen UND trotzdem auch in die freien Wirtschaft zu können.

Ich hoffe, dass mein Denken realistisch ist. Man geht mit fast 40 Jahren eben leider nicht mehr so unbedarft an so etwas heran und macht sich viele Gedanken, da man alles richtig machen möchte.  

Danke an alle, die vielleicht ein paar Tipps für mich haben.
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#4

p.s. oder hat denn jemand eine Umschulung für einen anderen Beruf hinter sich und kann mir sagen, ob man auf dem Arbeitsmarkt dennoch als qualifiziert angesehen wird und bei der Jobsuche nicht benachteiligt wird, da man ja "nur" ein Umschüler ist? 

Danke, falls jemand antworten kann.
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#5

Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Wie sieht der Gesamtarbeitsmarkt aus? Wo will ich mich bewerben? Ganz wichtig ist immerhin, kann ich mich bei Bewerbungsgesprächen gut repräsentieren?

Hinter einer Umschulung muss man stehen, wenn man sie machen will. Dazu gehören Disziplin, der Wille zu lernen und der eiserne Wille, das Gelernte anwenden zu wollen. Obwohl das immer eine Sache von Theorie und Praxis ist. Man braucht ein klares Ziel und den Willen dort anzukommen und eine positive und lebensbejahende Ausstrahlung.
Selbstzweifel und "naja ick weeees nich" sind nicht wirklich förderlich für einen Schritt in eine komplett neue Berufsausrichtung. Dazu gehören auch Durchsetzungsvermögen und langer Atem.

Es gibt immer solche und solche Unternehmen. Auch in der öffentlichen Hand.

Ich habe zwei Umschulungen für den kfm. Bereich absolviert und keine davon bereut. Jetzt bin weit über 50, arbeite im Ö.D. und nehme nach wie vor jede Qualifizierung mit, die sich mir bietet um auf dem neusten Stand zu bleiben.
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#6

Hallo

Hast du dich für die Umschulung zur Verwaltungsfachangestellten entschieden? Falls ja, wie sind deine Erfahrungen bisher und ist es deiner Meinung nach zu schaffen?

Viele Grüße
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#7

Hallo Ihr Lieben,

ich stehe grade vor der selben Situation und habe genau die selben Bedenken. Ich bin sehr zwiegespalten aber tendiere eher nicht die Schulung zu machen, da es viele negative Berichte gibt. Es würde mich sehr interessieren, für was du dich entschieden hast und falls du die Schulung gestartet hast, wie so deine Erfahrungen bisher sind.

Ganz liebe Grüße
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#8

Guten Morgen,

startet jemand demnächst die Umschulung zur Verwaltungsfachangestellten Kommunalverwaltung?
Hätte Interesse an einem Austausch.
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#9

Tatsächlich befinde ich mich derzeit in der gleichen Situation. Ich habe mich über die verschiedenen Träger informiert und wurde just gestern zu einem Vorstellungsgespräch/ Infogespräch eingeladen.
Der Projektleiter hat fairerweise offen und unverblümt mitgeteilt, dass die Umschulung zur VFA die Anspruchvollste aller Umschulungen ist und dass man sehr viel Wissen in kurzer Zeit vermittelt bekommt.

Ich bin inzwischen 41 Jahre alt und kann es mir nicht erlauben, falsche Entscheidungen zu treffen, und muss deshalb ganz genau überlegen, was ich tue. 

Nächste Woche bin ich nach Prüfung der Voraussetzungen für diese Umschulung, die ich erfülle, zu einem Einstellungstest eingeladen. Dieser wird 90 dauern und klopft neben der Allgemeinbildung noch Mathe (Grundrechenarten, sprich Prozent, 3-Satz) natürlich auch die Deutsche Sprache insbesondere Grammatik und die Anwendung der neuen deutschen Rechtschreibung ab.
Konzentrationsaufgaben und logisches Denken kommen ebenfalls vor.
Das heißt egal was passiert, entscheidend wird sowieso zunächst das Ergebnis des Testes.
Aus welcher Stadt kommst Du denn ? 
Ich habe mich in NRW in der Landeshauptstadt beworben.
Deine Unsicherheit kann ich nachvollziehen, ich habe auch ganz viele Fragezeichen, aber der große Wunsch einen sicheren und nach klaren Regeln geführten Job zu erlernen überwiegt meine Unsicherheit.
Ich freue mich aber über Kontakt mit Gleichgesinnten.
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#10

Übrigens und ergänzend möchte ich noch sagen, dass ich mit jemanden gesprochen habe, der diese Umschulung bereits hinter sich hat, und inzwischen bei einer Polizeibehörde angestellt wurde, und so dankbar ist, diese Umschulung erhalten zu haben. Das ist für mich eine richtig große Motivation.

Nun muss ich fairerweise dazu sagen, dass ich keine Kinder habe und mich auf das lernen entsprechend einlassen kann, zeitlich. Andernfalls wäre ein gut durchgeplantes Familienmanagement das A und O, wobei Kinder auch mal krank werden können usw.
Da ich mich nur um mich kümmern muss, wäre es schlichtweg dumm, diese Möglichkeit nicht zu nutzen.
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#11

Hallo,

ich werde meine Umschulung demnächst beginnen.
Würde mich freuen wenn wir in Kontakt treten.

Musste auch einen Einstellungstest absolvieren und bekam danach die Zusage.
Der Test war sehr einfach im Gegensatz zu dem Test beim berufspsychologischen Dienst der Bundesagentur für Arbeit.
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#12

Hallo ihr Lieben, ich befinde mich seit 6 Monaten in einer Umschulung zur Vfa bei dem Träger Grone in Berlin.

Ich bin leider sehr unzufrieden und finde sowohl den Träger wie auch den einen Dozenten, den wir für alle Fächer haben, unqualifiziert. Unsere vier Bücher mit denen wir arbeiten sind veraltet von 2010!! Und absolut nichts ist explizit für Berlin ausgerichtet.

Ich würde gerne zu einem anderen Träger wechseln, nur leider finde ich keine Bewertungen.
Vielleicht kann mir irgendjemand helfen bitte.

Bin dankbar für jeden Rat
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#13

(20.02.2022, 22:51)Gast schrieb:  Hallo ihr Lieben, ich befinde mich seit 6 Monaten in einer Umschulung zur Vfa bei dem Träger Grone in Berlin.

Ich bin leider sehr unzufrieden und finde sowohl den Träger wie auch den einen Dozenten, den wir für alle Fächer haben, unqualifiziert. Unsere vier Bücher mit denen wir arbeiten sind veraltet von 2010!! Und absolut nichts ist explizit für Berlin ausgerichtet.

Ich würde gerne zu einem anderen Träger wechseln, nur leider finde ich keine Bewertungen.
Vielleicht kann mir irgendjemand helfen bitte.

Bin dankbar für jeden Rat

Hallo,
ich würde Dir raten, durchzuhalten, auch wenn Du mit Deinem Bildungsträger und Dozenten unzufrieden bist. Es ist nur ein relativ kurzer Zeitraum im Leben. Und hinterher, wenn Du den Abschluss in der Tasche hast und hoffentlich im öffentlichen Dienst angekommen bist, kräht kein Hahn mehr danach, wie gut Deine Umschulung war. Du musst nur auf Deiner Stelle einen guten Job machen. Im öffentlichen Dienst sieht man es gerne, wenn Mitarbeiter folgsam, unkompliziert und anpassungsfähig sind. Bei der Arbeit wirst Du auch einige Aufgaben, Chefs und Kollegen erleben, die nerven und vielleicht von gestern sind, was Du aber auch hinnehmen solltest.
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#14

Danke für den Rat.
Ich glaube ich habe mich falsch ausgedrückt, ich bin nicht Berufsunerfahren und bin auch nicht unzufrieden weil jemand anstrengend ist...
Sondern wir lernen mit Materialen die nun 12Jahre alt sind und der Dozent arbeitet durchweg nur mit Lösungsbüchern!
Sprich wenn da was falsches/ altes drin steht, gibt er das auch so wieder.
Zweitens nehmen wir nichts durch was Land Berlin betrifft.

Dieser Träger macht in Berlin das erstmals die Umschulung zur Vfa, die erste Dozentin wurde entlassen, nach 4 Monaten ist es leider nicht besser.

Ich würde nicht abbrechen wollen, sondern nur die Schule wechseln.
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#15

(21.02.2022, 01:28)Gast schrieb:  Danke für den Rat.
Ich glaube ich habe mich falsch ausgedrückt, ich bin nicht Berufsunerfahren und bin auch nicht unzufrieden weil jemand anstrengend ist...
Sondern wir lernen mit Materialen  die nun 12Jahre alt sind und der Dozent arbeitet durchweg nur mit Lösungsbüchern!
Sprich wenn da was falsches/ altes drin steht, gibt er das auch so wieder.
Zweitens nehmen wir nichts durch was Land Berlin betrifft.

Dieser Träger macht in Berlin das erstmals die Umschulung zur Vfa, die erste Dozentin wurde entlassen, nach 4 Monaten ist es leider nicht besser.

Ich würde nicht abbrechen wollen, sondern nur die Schule wechseln.

Ich kann Deinen Frust durchaus verstehen. Dein Träger scheint wirklich nicht optimal zu sein. Aber...

Dass die Bücher 12 Jahre alt sind ist nicht schön, aber für die öffentliche Verwaltung in den meisten Fächern ausreichend. Die öffentliche Verwaltung ändert sich nur sehr langsam. Selbst meine 30 Jahre alten Bücher könnte man - wenn ich sie noch hätte - in fast allen Fächern noch problemlos verwenden.

Auch dass Dein Dozent nicht auf das Berliner Recht eingeht, finde ich suboptimal. Aber letztlich lernt man die Rechtsanwendung im Allgemeinen. Es gibt in der Praxis je nach Stelle sehr viele verschiedene Normen, die eine Rolle spielen. Die kann man in der Schule eh nicht alle durchnehmen. In der Praxis läuft sehr viel Arbeit am Computer. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass Du die Grundlagen des Verwaltungsrechts (Verwaltungsakt, Anhörung, Bescheide, ...) verstehst.
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