[Gast]

Guten Tag zusammen, 

kann mir jemand sagen, ob im öffentlichen Dienst Ü55-Jährige als Tarifangestellte Quereinsteiger, Ausbildung entspricht dem DQR 6, in Zeiten des Fachkräftemangels überhaupt noch eine ehrliche Chance auf Einstellung haben? Habe mich schon mehrfach vorgestellt und die mir gestellten Fragen auch gut vorbereitet beantwortet. Doch leider bekam ich bis jetzt, auch mit einem gut passenden Profil, was die Stellenanforderungen angeht, nur Absagen. Ich habe das Gefühl man lädt mich nur ein, um dem Bewerbungsverfahren gerecht zu werden, ich meine man lädt verschiedene Bewerber mit unterschiedlichen Abschlüssen ein, die bei einer Stelle möglich sind.
Man liest zwar immer auf den Homepages der Behörden von "Vielfalt erwünscht", aber wie sieht die Realität aus? Zu meinem letzten Vorstellungsgespräch wurde ich 2,5 Stunden vor dem Gespräch geladen, es gab keine Zeit der Vorbereitung und ich musste leger gekleidet erscheinen.
Da könnte man fast meinen, dass ich für diese Behörde sowieso nie in Frage gekommen wäre. 
Hauptsache man hat mich als Bewerber zum Termin bestellt. 

Wie ist denn Ihre Meinung dazu?

Mit freundlichen Grüssen

[Gast]

Grundsätzlich ist bei einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch davon auszugehen, dass der Arbeitgeber ein Interesse am Bewerber hat und ihn daher in den engeren Auswahlkreis nimmt.

Der einzige rechtliche Sonderfall, der mir einfallen würde, wäre das Vorliegen einer Schwerbehinderung (§ 165 Satz 3 SGB IX). Da hier jedoch nichts in der Richtung erwähnt wurde, gehe ich vom Obenstehenden aus.

Bezüglich Fachkräftemangel ist das auch im öffentlichen Dienst so eine Sache.. bestimmte Bereiche haben sicherlich Nachwuchsprobleme, andere eher nicht. Es kommt wirklich auf den konkreten Bereich an.

[Gast]

Man darf auch nie vergessen, dass die Konkurrenz durchaus stark sein kann und eine Absage nicht automatisch bedeutet, dass keine Eignung für die Stelle vorliegt.