28.11.2011, 19:22
Immer mehr Kommunen in Deutschland erstellen und veröffentlichen ihre ersten Gesamtabschlüsse. Die Aufstellung der Gesamtabschlüsse wurde in fast allen Bundesländern vorgeschrieben, die Fristen für die erstmalige Aufstellung sind unterschiedlich und reichen bis zum Jahr 2018.
In einem Gesamtabschluss werden die Kernverwaltung, die verselbständigten Aufgabenbereiche und die Beteiligungen als wirtschaftliche Einheit betrachtet. Damit soll eine Gesamtsicht über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kommune erzielt werden. Der früher beliebte Trick, durch die Verlagerung von Schulden, Auszahlungen oder Investitionen in kommunale Unternehmen den Haushalt der Kommune zu verbessern, hilft aufgrund des Gesamtabschlusses somit nicht mehr weiter.
Allerdings ist die Aufstellung des Gesamtabschlusses aufwändig; besonders bei der erstmaligen Aufstellung werden häufig externe Berater hinzugezogen. Die Prüfung durch Wirtschaftsprüfer verursacht zusätzliche Kosten. Ferner ist der aufgestellte Gesamtabschluss komplex und für Kommunalpolitiker und Bürger nicht leicht verständlich.
Die Stadt Frankfurt am Main ist nach Hamburg die zweite deutsche Großstadt, die einen Gesamtabschluss (auch Konzernabschluss) erstellt hat. Der zweite aufgestellte Gesamtabschluss (Jahr 2010), bei dem im Gegensatz zum Jahr 2009 auch die Kunstwerke mit einem Wert von 2,5 Mrd. € eingeflossen sind, ist hier als Anlage beigefügt.
HR-online berichtet darüber und fragt "Ist Frankfurt die reichste Stadt Deutschlands ?":
"Frankfurt wird immer reicher - Mit über 21 Milliarden Euro Vermögen zählt Frankfurt zu den reichsten Städten Deutschlands. Dank Beteiligungen, Grundstücken und Kunstwerken sitzt Frankfurt auf einem Milliardenvermögen, das stetig wächst. Trotzdem macht die Stadt weiter Schulden. Weil Objekte wie Kunstgemälde oder der Dom unverkäuflich sind. (...) Ob Frankfurt mit seinen über 21 Milliarden Euro die absolut gesehen reichste Stadt Deutschlands ist, weiß Kämmerer Becker nicht. Die Zahlen anderer Städte seien schwer miteinander zu vergleichen."
Eines der Probleme der kommunalen Gesamtabschlüsse liegt also darin, dass große Teile des Vermögens unverkäuflich sind. Ein größeres Vermögen kann daher für Kommunen auch nachteilig sein, da damit meist auch größere Aufwendungen (z.B. Unterhaltungen, Abschreibungen) einhergehen. Problematisch ist ferner, dass die Regelungen der Doppik zwischen den Bundesländern sehr unterschiedlich sind (vgl. http://www.doppikvergleich.de/) und es auch innerhalb der Länder erhebliche Bewertungsspielräume beim Vermögen und den Verbindlichkeiten gibt, worunter die Vergleichbarkeit zwischen den Kommunen leidet.
Wie bewerten Sie die kommunalen Gesamtabschlüsse ? Ist der hohe Aufwand für die Aufstellung der Abschlüsse gerechtfertigt, um mehr Transparenz zu erzielen und die Gesamtsteuerung des "Konzerns Stadt" zu verbessern ? Oder können die Konzernabschlüsse aufgrund der Komplexität und der fehlenden Vergleichbarkeit die Erwartungen nicht erfüllen ?
In einem Gesamtabschluss werden die Kernverwaltung, die verselbständigten Aufgabenbereiche und die Beteiligungen als wirtschaftliche Einheit betrachtet. Damit soll eine Gesamtsicht über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kommune erzielt werden. Der früher beliebte Trick, durch die Verlagerung von Schulden, Auszahlungen oder Investitionen in kommunale Unternehmen den Haushalt der Kommune zu verbessern, hilft aufgrund des Gesamtabschlusses somit nicht mehr weiter.
Allerdings ist die Aufstellung des Gesamtabschlusses aufwändig; besonders bei der erstmaligen Aufstellung werden häufig externe Berater hinzugezogen. Die Prüfung durch Wirtschaftsprüfer verursacht zusätzliche Kosten. Ferner ist der aufgestellte Gesamtabschluss komplex und für Kommunalpolitiker und Bürger nicht leicht verständlich.
Die Stadt Frankfurt am Main ist nach Hamburg die zweite deutsche Großstadt, die einen Gesamtabschluss (auch Konzernabschluss) erstellt hat. Der zweite aufgestellte Gesamtabschluss (Jahr 2010), bei dem im Gegensatz zum Jahr 2009 auch die Kunstwerke mit einem Wert von 2,5 Mrd. € eingeflossen sind, ist hier als Anlage beigefügt.
HR-online berichtet darüber und fragt "Ist Frankfurt die reichste Stadt Deutschlands ?":
"Frankfurt wird immer reicher - Mit über 21 Milliarden Euro Vermögen zählt Frankfurt zu den reichsten Städten Deutschlands. Dank Beteiligungen, Grundstücken und Kunstwerken sitzt Frankfurt auf einem Milliardenvermögen, das stetig wächst. Trotzdem macht die Stadt weiter Schulden. Weil Objekte wie Kunstgemälde oder der Dom unverkäuflich sind. (...) Ob Frankfurt mit seinen über 21 Milliarden Euro die absolut gesehen reichste Stadt Deutschlands ist, weiß Kämmerer Becker nicht. Die Zahlen anderer Städte seien schwer miteinander zu vergleichen."
Eines der Probleme der kommunalen Gesamtabschlüsse liegt also darin, dass große Teile des Vermögens unverkäuflich sind. Ein größeres Vermögen kann daher für Kommunen auch nachteilig sein, da damit meist auch größere Aufwendungen (z.B. Unterhaltungen, Abschreibungen) einhergehen. Problematisch ist ferner, dass die Regelungen der Doppik zwischen den Bundesländern sehr unterschiedlich sind (vgl. http://www.doppikvergleich.de/) und es auch innerhalb der Länder erhebliche Bewertungsspielräume beim Vermögen und den Verbindlichkeiten gibt, worunter die Vergleichbarkeit zwischen den Kommunen leidet.
Wie bewerten Sie die kommunalen Gesamtabschlüsse ? Ist der hohe Aufwand für die Aufstellung der Abschlüsse gerechtfertigt, um mehr Transparenz zu erzielen und die Gesamtsteuerung des "Konzerns Stadt" zu verbessern ? Oder können die Konzernabschlüsse aufgrund der Komplexität und der fehlenden Vergleichbarkeit die Erwartungen nicht erfüllen ?