Einstufung in Stufe 1 trotz langjähriger Arbeit im öffentlichen Dienst?
#1

kann mir jemand helfen.....war von september 1999 bis januar 2016 als reinigungskraft im TVoed angestellt....ab september 2016 arbeite ich wieder als reinigungskraft TVOED.....jetzt aber stufe 1...entgeldgruppe 2....werden die 16 jahre nicht angerechnet?
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#2

(07.12.2016, 18:12)Gast schrieb:  kann mir jemand helfen.....war von september 1999 bis januar 2016 als reinigungskraft im TVoed angestellt....ab september 2016 arbeite ich wieder als reinigungskraft TVOED.....jetzt aber stufe 1...entgeldgruppe 2....werden die 16 jahre nicht angerechnet?

Ich denke es wurde ein neuer Vertrag gemacht und die alten Einstufungen sind somit weggefallen. Ich verlor meine Vollzeitstelle im Erziehungsurlaub als ich ein neuer Vertrag in Teilzeit unterschrieb und davon ausging, es handelt sich nur um eine Stundenkürzung. Es wurde mir so zumindest vermittelt und ich unterschrieb ohne den Vertrag richtig durchzulesen, was natürlich mein eigenes Verschulden war. Aber ich ging nie davon aus, dass die Personalchefin mir so etwas vorlegt zur Unterschrift, zumal ich im Erziehungsurlaub war und eine Teilzeitstelle angetreten habe die damals frei wurde. Danach war mein Altvertrag im öffentlichen Dienst in Vollzeit weg.  Es hörte sich alles sehr gut an, als ich damals unterschrieb, so dass ich eben nichts nochmal durchgelesen habe, da die Personalchefin alles sehr gut vermittelt hat, was für Vorteile ich nun habe.
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#3

Das ist unzulässig, da würde ich klagen. Das macht man mit Erzieherin mittlerweile auch einfach, dass man so tut, als wären alles Personen ohne einschlägige Erfahrung, um Löhne zu drücken... zu solltest Dir Rechtsbeistand suchen, macht z.B. die Linkspartei oft in sozialen Fragen, wenn du kein Gewerkschaftsmitglied bist und dann klagen!!!

früher gab es Altersstufen, die wurden überarbeitet zu Erfahrungsstufen, weil das EUGH die wohl diskriminerend fand. Die Erfahrungsstufen werden mittlerweile zum Lohndrücken missbraucht.... ich denke mit Klagen dürftest du Erfolg haben, trotz Unterbrechungen bleibt ja die Erfahrung im Arbeitsleben bestehen.... lasst euch nichts gefallen.

das ist leider so, dass Arbeitnehmer keine Lobby mehr haben und es für jene immer schwerer wird, mal mehr zu verdienen, weil man die Berufserfahrung einfach aberkennt... Beurfserfahrung ist Berufserfahrung, egal ob mal woanders gearbeitet zwischendurch, pausiert etc... sonst würde man die Fluktuation am Arbeitsmarkt ja total ersticken, weil man sich nirgends mmehr verbessern kann, das ist leider schon so in DE, dass die auch deshalb sukzessive sinkt - die leute sitzen irgendwo fest, können sich auf Nichts mehr bewerben und es ist immer weniger Bewegung im Arbeitsmarkt...

und gerade das im Erziehungsurlaub ist handfeste Frauendiskriminierung, würde ich zum Anwalt mit gehen, weil das bedeuten würde, dass man Frauen grundsätzlich schlechter stellt.
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#4

http://hochschulsekretaerin.de/eine-sekr...ein-idiot/

Hallo,
das wird tatsächlich flächendeckend so gemacht, soll angeblich durch den Tarifvertrag gedeckt sein, aber nirgends schriftlich fixiert sein nach kurzem überfliegen.

Meiner Auffassung nach würde das spätestens vor dem EUGH kassiert werden als Diskriminierung. Frauen wären von solchen Regelungen stärker betroffen als Männer, da sie ja öfter mal aussetzen z.B. wg. Erziehungszeiten usw.....

ihr solltet euuch das nicht gefallen lassen und eine Rechtsberatung aufsuchen... die Linkspartei bietet sowas auch an..... langfristig bedeuten solche Regelungen automatisch die Schlechterstellung von Frauen und deren Abwertung Richtung niedriger Gehälter, da sie häufiger den Beruf unterbrechen....

man sollte sich das nicht gefallen lassen -- das Gewerkschaften sowas überhaupt durchwinken, ist schon eine Frechheit -- nur noch Ausbeutung überall, Berufsefahrung bleibt selbstverständlich auch bei Unterbrechnung erhalten, kann man nicht einfach so wegwischen mit einem schlechten Vertrag um Lohn zu drücken....
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#5

wo gibts denn sowas, das jemand, der z.B. 16 Jahre schon im Berufsleben stand, wieder behandelt wird, als hätte er nie gearbeitet wie ein Berufsanfänger.....

und langfristig bedeuten solche Regelungen die Schlechterstellung von Frauen im Erwerbsleben und für sie niedrigere Löhne und niedrigere Renten, DE treibt die Schere zwischen Männern und Frauen im Berufsleben durch solche Regelungen weiter auseinander.... denn statistisch gesehen sind es v.a. Frauen, die öfter mal die Erwerbstätigkeit unterbrechen....

Frauen dürfen sich ihre systematische Diskriminierung in DE nicht mehr gefallen lassen.... das wird Zeit, dass sie siich dagegen zur Wehr setzen.... in DE werden Frauenrechte mit Füßen getreten und ihre Löhne sind auch deshalb niedriger als Männerlöhne, weil es solche Regelungen gibt, das man im Endeffekt ihnen die Berufserfahrung wieder aberkennt

da kann man ja gleich wieder die Leichtlohngruppen durch die Hintertür wieder einführen für jene -- ist jja klar, Frauen kriegen berufswahlbedingt mehr befristete Verträge oder steigen erziehungsbedingt öfter aus --- siind dann erstmal raus und landen immer wieder in den niedrigeren Erfahrungsstufen TROTZ Berufserfahrung, als wären sie ewige Berufsanfänger statt Arbeitnehmer mit Berufserfahrung...

das sollten wir Frauen uns NICHT mehr gefallen lassen in DE so ausgebeutet zu werden, das man unsere Berufserfahrung missachtet.

aber das hat im ÖD mittlerweile System , egal ob ErzieherINNEN, ..... volkswirtschaftlich betrachtet ist in DE die Fluktuation am Arbeitsmarkt bereits gesunken, es kommt immer weniger zu Stellenwechseln, auch durch solche Verschlechterungen, das ist schädlich für Arbeitsmärkte , da diese dann quasi mangels Mobilitäten regelrecht wegtrocknen..... in der Schweizer GAV Gesamtarbeitsverträgen wird Berufserfahrung niemals aberkannt.
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#6

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes könntet IHR auch mal anschreiben.... hier steht eindeutig : """"Das Problem sind mittelbare Diskriminierungen: Durch schlechtere Arbeitsbewertungen frauendominierter Tätigkeiten. Durch den Ausschluss von Teilzeitkräften von bestimmten Leistungen. Durch eine ungerechte Eingruppierung in Erfahrungsstufen. Durch fehlende Erschwerniszuschläge für Jobs, die vor allem von Frauen verrichtet werden.""""

die mittelbare, also indirekte Diskriminierung von Frauen auch in Erfahrungsstufen..... wie ich schon sagte, statistisch betrachtet kommt es bei Frauen eher zu befristeten Verträgen und zu Erwerbsunterbrechungen z.B. wg. Kinderbetreuung, Pflege und ähnlichem....... durch das ständige Aberkennen von Berufserfahrung durch solche Unterbrechungen wären 'Frauen schlechter gestellt -- wobei ich weiß, wie Männer verhandeln... ein Mann würde sich das nie gefallen lassen und sich eher woanders dann hinbewerben, weshalb der ÖD ja v.a. in männlichen Berufsfeldern wie Informatik und Technik schon Personalmangel hat - die lassen sich sowas nicht gefallen, das man denen Berufserfahrung aberkennt bzw. können sie sich das in den männlich dominierten Berufen nicht leisten, da dort schon ein Fachkräftemangel eher ist.....

hier liegt eine indrekte Diskriminierung vor, gegen die man vorgehen muss, damit nicht die Lohnschere zw. Männer und Frauen und Männer_ und Frauenberufen weiter auseinandergeht....

http://www.antidiskriminierungsstelle.de...litik.html


es ist eine Schande, dass selbst der öffentl. Sektor versucht bei Frauen die Löhne zu drücken -- durch solche Methoden -- man könnte nun eine Statistik dazu erstellen anhand von Vertragsüberprüfungen, bei welchen Berufsgruppen , bei welchen Personenkreisen eher die niedrigen Erfahrungsstufen zum tragen kommt - das Ergebnis wird keine Überraschung sein, es werrden die klassischen Frauenberufe sein und eben v.a. bei weiblichen Bewerberinnen solche Regeln zum tragen kommen.
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#7

die Erfahrungsstufenaberkennung minimiert komplett die Fluktuation am Arbeitsmarkt und ist damit volkswirtschaftlich schädlich.... Personengruppen können sich ja nirgends mehr hinbewerben und im Arbeitsmarkt ist immer weniger Spielraum für Stellenwechsel, weil man sich nirgends mehr finanziell verbessern kann... das Kriterium der "Einschlägigkeit" wird nur noch zum Löhnedrücken missbraucht, wobei Frauen sich noch viel weniger trauen, etwas dagegen zu sagen als Männer.... Männer hingegen mit mehr Auswahl am Stellenmarkt, z.B. in vielen techn. Berufen wie Ingenieure, Techniker würden solche Stellen dann gar nicht mehr antreten, wo man sich das erlauben würde, Berufserfahrung abzuerkennen... da spiegeln sich eben die Knappheiten am Arbeitsmarkt wieder, dass die schon größere Auswahl an Stellen haben..... nichts destotrotz müssen die Anderen auch lernen, hier härter zu werden und Stellen auch mal abzulehnen, wenn man sie zu ewigen Berufsanfängern degradieren will.....

leider ist das ein symptom des pervertierten Arbeitsmarktes in DE -- in  anderen Ländern wie Schweiz mit Gesamtarbeitsverträgen darf Berufserfahrung niemals aberkennt werden, sondern zählt immer.... in DE nutzt man das nur noch zum Löhnedrücken, denn da macht man das zur Auslegungssache, was der Willkür Tür und Tor öffnet...... und eben dann Frauen viel stärker betrifft als Männer, da die immer schlechter verhandeln, oder weil ihre Berufsbereiche noch nicht zu großen Knappheiten unterliegen.... furchtbar, wer Gewerkschaften hat, die sowas mittragen , braucht keine feinde mehr.... zumal volkswirtschaftlich betrachtet so die Mobilität im Arbeitsmarkt immer mehr eingeschränkt wird, man hängt nur noch irgendwo fest und kann sich nirgends mehr hinbewerben, ohne dabei schon zum Einstieg in den Job die gesamte Motivation zu verlieren....

ein land, das so mit Arbeitnehmern umgeht, hat das aussterben verdient.... ist ja unglaublich, was man als Arbeitnehmerin sich hier alles gefallen lassen muss mittlerweile....
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#8

Hier meine Geschichte dazu.
Ich habe als examinierte Krankenschwester über 30 Jahre Berufserfahrung im psychiatrischen Bereich, bin nach 28 Jahren (beim selben Arbeitgeber/ bei dem ich in der letzten Erfahrungsstufe seit Jahren eingestuft war) in ein anderes Bundesland umgezogen.
Es gab bei über 6 Bewerbungsgesprächen (im gleichen Fachbereich) keinen einzigen Arbeitgeber, der nicht sofort einstellen wollte, begründet mit der" enormen" Berufserfahrung- jedoch bewegten sich die Einstufungsangebote zwischen 2 und 4 .
Es fand sich schließlich eine Klinik, die uns die Erfahrung anerkannte und dementsprechend einstufte.
Dann kam Corona und Pflege Berufe wurden in den Medien aufgewertet, alle waren sich öffentlich einig, dass es u.a. auch eine finanzielle Aufwertung geben muss.
Nun habe ich inzwischen meinen Arbeitgeber gewechselt, der ebenfalls meine Berufserfahrung anerkannte und mich, aus welchen Gründen auch immer, zwar nicht in die letzte Stufe eingruppieren könnte, aber durch Zuschlag Zahlung ausglich.
Nachdem dieser Verein nach Insolvenz von einem großen Arbeitgeber übernommen wurde, gab es für diesen die Verpflichtung zur Besitzstandswahrung, das Gehalt musste übernommen werden notfalls durch Ausgleich Zahlung. Eingestuft wurde in die 7/2, mit dem Argumenten, dass nächstes Jahr die Stufe 7 wegfallen würde und es dann ja mehr Geld gäbe, außerdem wurden die Sonderzahlungen auf 12 Monatsgehälter umgerechnet und argumentiert, dass das Gehalt damit annähernd gleich bliebe.
Erfahrungsstufen werden hier mit Betriebszugehörigkeit gleich gesetzt - nun bewerbe ich mich erneut und stelle wieder fest, dass die max. Einstufung bei einer 3 liegt mit " guten Willen" und erneut die Anrechnung der Jahressonderzahlung als Argument genutzt wird, dass es dann ja annähernd das gleiche Gehalt wäre, wie bisher....
Fazit: Ich stelle fest, dass die Einstufung niedriger ausfällt, seit der eigentlich verbesserten tariflichen Verhandlungen.
Wie kann ich mich gegen diese flächendeckenden Ungerechtigkeiten zur Wehr setzen? Wer lässt dies Unternehmen mit solchen Vorgehensweisen durchgehen ?
Wieso dürfen Erfahrungsstufen so ausgelegt und der eigentliche Sinn dahinter so untergraben werden?
Wen kann ich dazu anschreiben?
Vielleicht weiß jemand Rat, wo ich mich einbringen kann, ohne Einzelkämpferin zu sein.
In der Gewerkschaft bin ich bereits, dies war bisher darauf bezogen nicht hilfreich.
Überlege jetzt, zur Agentur für Arbeit zu gehen, um mich wegen einer Umschulung schlau zu machen, weil ich so ein ungerechtes System nicht mehr unterstützen möchte, obwohl ich meine derzeitige Arbeit sehr gerne mache.
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