Warum verdienen Lehrer eigentlich so viel mehr als kommunale Bedienstete ???
#46

Diese Frage sprüht ja nur so vor Ignoranz! Wie naiv muss man eigentlich sein, um eine Lehrerstelle als "Halbtagsjob" zu bezeichnen? Wer glaubt, ein Lehrer gehe nur früh vier Stunden in die Schule, geht dann nach Hause und korrigiert eine halbe Stunde lang Hausaufgaben, der sollte seinen nächsten Urlaub mal dazu nutzen um einen Ausflug in die Realität zu planen, statt an die Ostsee.

Der durchschnittliche Lehrer arbeitet heute während der Schulwochen zwischen 45 bis 55 Wochenstunden. In den Ferien hingegen fährt er nicht sechseinhalb Wochen in die Toskana sondern macht - was meist Pflicht ist - Fortbildungen (je nachdem i.d.R. 1 - 2 1/2 Wochen). Außerdem bereitet er den Stoff für das Schuljahr vor - das wird im Laufe der Zeit immer schwieriger, weil sich die Lehrpläne immer weiter ändern und immer mehr pädagogische Erkenntnisse mit einfließen müssen (z.B. "DaZ", usw.).

Nach seinem fünfjährigen Studium und zweijähriger Referendariatszeit ist der Lehrer außerdem eine Vertrauensperson, die mit pädagogischer Sorgfalt Sorge um die Schüler zu tragen hat, die sowohl als kleines Kind (Grundschule), als auch als hormongesteuerter Teenager (Gymnasium) immer wieder besondere Rücksicht fordern. Hinzu kommen neben den normalen schulischen Tätigkeiten, die jeder sofort mit der Lehrerperson verbindet, z.B. Verwaltungsaufgaben, Lehrergespräche, Recherchearbeiten, usw.

Die Tatsache, dass etliche Lehrer an burn-out leiden und die Zahl derjenigen, die das volle Rentenalter erreichen (auch wenn einige sicher den Beamtenstatus nutzen mögen um sich einen faulen Lenz zu machen) z.B. in Hessen bei weniger als 5 % liegt, spricht eine ziemlich deutliche Sprache von den Anforderungen, mit denen sich ein Lehrer heute konfrontiert sieht.

Und übrigens: ich bin selbst kein Lehrer.
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#47

1. Ein Erdkunde-Lehrer am Gymnasium bekommt nicht A 15, sondern allenfalls A 13 Z - selbst wenn er A 14 bekäme, hätte er eine zeitintensive Zusatzfunktion zu erfüllen.

2. Die Anmerkung des "Halbtagsjobs" bringt mich persönlich auf die Palme. Als Berufseinsteiger besteht ein Arbeitstag aus mindestens 9, meistens um die 11,5 Stunden- und der Sonntag ist nicht frei, sondern auch mit 2 bis 10 Stunden (wenn Klassenarbeiten anliegen) belegt-wie gerne hätte ich ( in dieser Hinsicht) einen 7,7h-Tag , nach dem ich zu Hause meine Füße hochlegen darf und zwei freie Wochentage zur Erholung, an denen ich nichts für die Schule erledigen muss.
Glaubt ihr nicht? Dann rechne ich das mal vor:

Wochenarbeitsstunden = 25,5 = 5 (bis 6) Unterrichtsstunden pro Tag- dem Vorwurf der "sind ja nur 45-Minuten"-Fraktion kann ich entgegnen, dass ich in den "Pausen" auch arbeite- in den Wechselpausen muss ich wirklich "wechseln" (der Weg von Büro A zu Büro B, oder vom Förderband zum Materiallager ist ja wohl auch keine "Pause") und organisieren (den Beamer muss ich auch erst holen und hochfahren etc.)- in den großen Pausen habe ich mindestens 2x wöchentl. Aufsicht (realistisch sind es 3-4x), hinzu kommt, dass man oft pädagogische und organisatorische Arbeit in den sog. "Pausen" erledigt- Konfliktschlichtung, Entschuldigungsschreiben organisieren, Briefe hier und da, Absprachen mit anderen Lehrern etc.)- Fakt- als einigermaßen engagierter Lehrer kommt man in den Pausen kaum zum Sitzen.
Rechnen wir also ruhig mal mit 5 Zeitstunden Unterricht täglich- hört sich wenig an.
Moderner Unterricht MUSS aber ordentlich vorbereitet werden (PP-Präsentationen, individuelle Arbeitsblätter entwerfen (und die 2-3 fach pro Klasse, da wir binnendifferenzieren müssen)- wer heute nur "fertige Kopien" einsetzt, ist ganz schnell raus aus dem Beruf, Beobachtungen müssen notiert werden (ja, Noten und Sozialverhalten inkl. Begründungen- +,-,o -war einmal, heute muss alles dokumentiert werden.) Setzt man dazu (sehr knappe) 20 Minuten pro Unterrichtsstunde an, ist man mit 1-2h täglich zusätzlich "dran"- 5x die Woche (mit dem Hinweis, dass 1x Vorbereitung eben am Sonntag erfolgt, wofür andere Berufsgruppen Zuschläge erhalten)- da sind wir also schon bei einer täglichen Nettoarbeitszeit von 6,5-7,5h angekommen. Nicht eingerechnet ist hier das "persönliche Engagement" in Form von AG - macht nochmal 1-2 Wochenarbeitsstunden zusätzlich (Durchführung) , plus 1-2 Wochenarbeitsstunden zusätzlich (Vor-und Nachbereitung)- aber die sind "quasi" freiwillig- "quasi", weil sie es als Lehrer z.A. (also in Probezeit= 3 Jahre) kaum möglich ist, KEINE AG anzubieten, sonst wird das nichts mit der Daueranstellung. Angemerkt sein sollte hier zudem, dass 90% der Schulen inzischen im Ganztagsbetrieb laufen, d.h. deine "flockigen" 5 Unterrichtsstunden verteilen sich genüsslich auf die Zeiten zwischen 7.50h und 16.30h - klar, man kann dann in den Springstunden mitunter den Unterricht vor- und nachbereiten, aber eben nicht immer, weil der Materialfundus und vor allem der PC zu Hause ist und eben nicht in der Schule.
Zwischenfazit: "Normale Belastung" = ca. 6,5-9,5 (!) ZEITstunden an 5 Tagen, plus in ruhigen Zeiten 1-2 Zeitstunden am Sonntag.
Hinzu kommen monatlich meist 3 Überstunden (mein Schnitt in den letzten 1,5 Jahren), die NICHT bezahlt werden.

Haben wir was vergessen? Hups, ach ja...die Klassenarbeiten. Die müssen erstellt und korrigiert werden (heute nicht mehr per "Randnotiz", sondern es muss ein Bewertungsbogen erstellt werden, durch den die Punktevergabe von Punkt zu Punkt erläutert werden muss)- macht in meinem Fall (6x Klassen x 6 (Klassenarbeiten pro Jahr) x 28 (durchschnittliche Anzahl von Schülern) = 972 (!) Klassenarbeiten. Diese mögen z.B. in der Mathematik noch recht fix zu korrigieren sein (aber auch nicht mehr in der Oberstufe, wo Rechenwege honoriert werden müssen), nicht aber im Bereich Deutsch oder bei Klausuren in Geographie, Geschichte etc. pp. Nach Vorgaben des Ministeriums "brauche ich dafür" pro Klassenarbeit 15 Minuten (sehr witzig, bei 10-15 seitigen (bis zu 32 Spalten!) Oberstufenklausuren im Fach Deutsch) = theoretisch 243 (!) unbezahlte (!) ZEITüberstunden pro Jahr (macht für einen Fließbandarbeiter oder eine Krankenschwester nebenbei volle 31 Arbeitstage zusätzlich, unter Zeitdruck und unbezahlt)- die Dunkelziffer liegt weitaus höher- für eine 12 Q1-Klausur habe ich es mal gestoppt- nach Vorgaben hätte ich 6,5h benötigen sollen, realistisch waren es 20h- und ich bin schon fast fahrlässig schnell dabei. Aber der Fairness halber sei angemerkt- ich bekomme dafür Entlastungsstunden: genau 0,46 Wochenstunden ;-).
Noch was vergessen? Uh ja- ich bilde auch Lehrer aus und muss die Referendare beraten, ihnen zuhören (auch und gerade nach 22h, wenn ein Unterrichtsbesuch ansteht), ein extrem wichtiges Gutachten schreiben, ihrem Unterricht beiwohnen und diesen beurteilen, an Unterrichtsnachbesprechungen (also Prüfgesprächen mit externen Prüfern) teilnehmen etc.)- allerdings variiert das stark (ob man jetzt überhaupt einen Referendar ausbildet oder nicht), weshalb ich das mal nicht reinrechne (de fakto sind es bei mir aber auch 1-2 Stunden pro Woche, da ich in den letzten 1,5 Jahren schon 4 Referendare mitausgebildet habe).
Konfrenzen machen nochmal "etwas" Zeit aus- diese Woche waren das z.B. nochmal 6 Stunden ;-). Elternsprechtage, Klassenpflegschaftssitzungen und Gesprächstermine (Eltern) kommen hinzu. Oh, ja...und ich muss ja mind. 1x pro Jahr auf Klassenfahrt/Kursfahrt fahren, d.h. eine Woche zur Verfügung stellen, die nicht zusätzlich besoldet wird (macht das mal mit- da ist man im Idealfall 18 Stunden "beschäftigt", aber gegessen). Aber das ist ja alles nichts.
Zu den Ferien: Abgesehen davon, dass man in den Ferien (Osterferien, Weihnachtsferien) oft korrigiert (wo soll ich sonst in meine 55-60-Stunden-Woche noch 250-300 jährliche Korrekturstunden einbauen??? Zumal ich diese "in Blöcken" einbauen muss, d.h. 6-10stündige Zusatzschichten schiebe, weil die Klausuren binnen 2 Wochen zurückgegeben werden müssen), sind die 6-Wochen-Sommerferien eben nur auf dem Papier so lang- in der letzten Ferienwoche sind Nachprüfungen und Konferenzen, weshalb es schon nur noch 5 Wochen sind, die aber sind tatsächlich lang. Das Abitur (3 Konferenzen, Durchführung, ggf. Nachprüfungen) habe ich jetzt mal rausgelassen, ebso wie die Facharbeiten der Oberstufe (freie Themenwahl, mind. 15 Seiten) und die Betriebsbesuche der Praktikanten (die ich unbesoldet in meiner unterrichtsfreien Zeit durchführen muss- gut, dafür fällt mir auch Unterricht aus, nämlich der der Praktikanten, was aber nicht bedeutet, dass ich an diesen Tagen unterrichtsfrei hätte, denn ich habe ja auch Klassen, die nicht im Praktikum sind).
Lange Rede, kurzer Sinn: der Job ist extrem verantwortungsvoll (ins Horn der zu leistenden Erziehungsarbeit will ich gar nicht mal stoßen, weil gerade der Aspekt mir extrem gefällt und ich ihn deshalb nicht als Zusatzbelastung auffasse) und inzwischen auch sehr zeitintensiv. 55-60 Wochenstunden (ZEITstunden) sind nicht mal die Norm, ich komme häufig auf über 70 ZEITarbeitsstunden pro Woche, was geschmeidig fast das doppelte vom üblichen 40-Stunden-Arbeiter ist. Nebenbei habe ich noch 2 Kinder, die ich ohnehin max. 2-3 h/Tag im wachen Zustand sehe, was dann zusätzlich belastet.
Noch ein Fakt: Lehrer müssen studiert haben, haben hier also 3,5-7 (!) Jahre lang NICHTS verdient (sondern mitunter sogar Miese gemacht), was dann im Gehalt doch irgendwie ausgeglichen werden muss.
Kommen wir zum schnöden Mammon: Ich bekomme inkl. Zuschlägen und Kindergeld ca. 3800 netto raus, Brutto ist bei mir durch die Steuerklasse fast netto- hört sich viel an, davon ernähre ich als Alleinverdiener aber auch 4 Personen = 950€ netto/Person.

Das ist in meinen Augen eine angemessene Summe. Ich könnte jetzt irgendwelche Vergleiche ziehen und die Stunden hochrechnen und bekäme dabei vermutlich heraus, dass jeder Facharbeiter in Relation mehr rausbekommt- mache ich aber nicht. Sicher könnte man für die geleistete Arbeit auch mehr verlangen- ich finde die Besoldung durchaus angemessen. Nur diese dümmlichen Vorwürfe, Lehrer bekämen zu viel Geld, denen möchte ich deutlich widersprechen- es ist eher andersherum- allerdings wäre eine "faire" Besoldung auch nicht zu finanzieren (allein die Korrekturen wären mit ca. 9500€ brutto jährlich zu entlohnen, wenn man sie als Arbeitszeit einrechnen würde (gesetzt dem Fall, dass man wirklich nur 15-29 Min. pro Arbeit bräuchte- nehmen wir realistische Zahlen (45 Min/Arbeit), dann wären es schon ca. 18.500€/brutto)).
Sicher gibt es auch Lehrer mit Fächerkombinationen, die weniger Arbeitsintensiv sind- für den Großteil der Lehrer, die mindestens ein Hauptfach unterrichten trifft die obige Rechnung aber zu. Also schön den Ball flachhalten.
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#48

Augen auf bei der Berufswahl ;-)!
Lehrer sind in unserer heutigen Zeit unterbezahlt!
Jeder meint mitreden zu können, weil er selbst einmal in der Schule war!
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#49

(05.03.2012, 23:16)Katharina schrieb:  Ich habe kein Abi, weil ich keins wollte.

...und heute würdest du wahrscheinlich nicht mehr so "entscheiden" Icon_cool...
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#50

hm.... wenn ich solche Texte lese, habe ich den Eindruck man will hier eine Meßlatte hervorholen und alle Lehrer auf einen Level hochheben.

Leute bedenkt, dass man für diesen Berufsstand auch unterschiedliche Ausbildungen benötigt.

Und wie kommt man überhaupt auf die Idee, dass es in der Kommunalverwaltung nicht auch Beamte im gehobenen, bzw. höheren Dienst gibt, die genauso wie auch ein Lehrer/Studienrat ein Studium absolviert haben?

Der Text "Lehrer sind in der heutigen Zeit unterbezahlt" ist völliger Unsinn.

Dies trifft für mache Lehrer zu, genauso wie auch auf manche Kommunalbedienstete/Kommunalbeamte.

Es gibt Vorteile und Nachteile für beide Gruppen:

man sollte z.B. auch einmal an die Ferien/Urlaub denken.



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#51

Was hier bisher vergessen wurde: Jeder dritte Lehrer geht vor dem Erreichen der Altersgrenze wegen Dienstunfähigkeit in Pension. Ein Bekannter ging mit 45 Jahren in Pension, er ist seitdem im Stadtrat (erhält diverse steuerfreie Aufwandsentschädigungen) und als freier Journalistist tätig. Da kommt zusammen mit der Pension ein schönes Netto-Einkommen zusammen.
Natürlich ist unter den vorzeitig pensionierten Lehrern auch ein kleiner Teil wirklich Kranker, aber die Mehrheit will doch einfach nur den Ruhestand genießen. Keinem anderen Berufsstand wird es so leicht gemacht, sich mit ein paar Psycho-Tricks (offizielle Bezeichnung: psychische oder psychosomatische Erkrankung) vorzeitig verrenten zu lassen wie Lehrern. Darunter leidet das gesamte Ansehen des Öffentlichen Dienstes.
Friedhelm
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#52

Moin Friedhelm,

(30.07.2012, 12:34)Gast schrieb:  Da kommt zusammen mit der Pension ein schönes Netto-Einkommen zusammen.

Wenn er im Alter von 45 Jahren pensioniert wurde, dann dürfte er zu wenige Dienstjahre für eine auskömmliche Pension haben (Bei geschätzten 20 Dienstjahren wird er vermutlich nur den Garantiebetrag erhalten). Die Einkünfte aus Arbeit werden ihm von der Pension abgezogen, wenn sie eine bestimmte Grenze überschreiten. Aufwandsentschädigungen sollte auch immer ein bestimmter Aufwand gegenüber stehen...

Grüße
1887
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#53

Ich verstehe grundsätzlich nicht, warum eigentlich immer noch am umständlichen und teuren Beamtentum festgehalten wird. Meiner Meinung nach sollte das bis auf wenige sinnvolle Ausnahmen abgeschafft werden.
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#54

Hallo Gast (Beitrag Nr. 53)

Frage:

Was soll am Beamtentum "umständlich" sein ? Könntest Du das evtl. etwas näher erläutern ?

Weshalb ist das Beamtentum Deiner Meinung nach teuer ? Auch Angestellte (als Beamtenersatz) arbeiten nicht kostenlos.
Hast Du Zahlen vorliegen ?

Tatsache ist, dass Beamtenstellen doch schon seit Jahren abgebaut werden, wobei der mittlere und einfache Dienst ganz besonders betroffen ist. In Bayern wurden z. Bsp. fast 16000 Stellen dieser Laufbahnen innerhalb von 14 Jahren abgebaut. Diese Stellen fielen häufig den IT-Lösungen in den Verwaltungen zum Opfer und wurden zum großen Teil auch nicht mehr durch Tarifkräfte ersetzt.
In meiner Nachbargemeinde gab es in der dortigen Kommunalverwaltung vor 12 Jahren noch fünf Beamte. Jetzt ist es nur noch einer. Teilweise wurden diese Leute aus dem Dienst gemobbt.

Auf längere Sicht wird es nach meiner Beobachtung Beamte vorrangig nur noch in den Bereichen Justiz, Justizvollzug, Polizei, Finanzverwaltung, sowie in Leitungsfunktionen der anderen Resorts (z.Bsp. Kommunalverwaltung) geben.

In schweren Krisenzeiten ist es da für den Staat natürlich von Vorteil, auf Personal (Beamte) zurückgreifen zu können, da bei diesen Bürger-u. Arbeitnehmerrechte deutlich eingeschränkt sind (z. Bsp. Streikverbot, Beschränkung der freien Meinungsäußerung, Residenzpflicht u.a).






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#55

nein - im bundesweiten Trend wurden Beamte aufgestockt und Angestellte abgebaut. Diese Info hab ich in einem PDF von BMI oder so ähnlich gelesen -- das gehörte zu einem Bundesministerium und reflektiert die Beschäftigung im öd-- es wurden zwar insgesamt Arbeitnehmer und Stellen abgebaut, aber die prozentualen Anteile haben sich lt. diesem Dokument verschoben zugunsten der Beamten.

ich hab eine einfache Erklärung dafür: Beamte sind während laufender Dienstzeit nunmal billiger, weil der Arbeitgeber ja Sozialabgaben spart. Es werden die Kosten via Pensionen ja nur in die Zukunft verlagert, aber im laufenden Haushalt sieht es zunächst mal besser aus.

das ist im Endeffekt eine Mischkalkulation, wo man Kosten nur verlagert in spätere Haushalte.

da aber es immer nötiger wurde, dass der Ist-Zustand wenig Kosten ausweist, erklärt das auch einen Trend mehr zu verbeamten, wenn man die prozentualen Anteile betrachtet.

insgesamt betrachtet wurde Personal aber abgebaut.
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#56

Hallo zusammen Smile

Also ich möchte da auch mal etwas zu sagen.......

Ich kenne Personen bei der Kommunalverwaltung, meine Schwester ist Lehrerin und ich bin Polizistin.

Für mich steht fest, dass es einige wenige Lehrer gibt, die motiviert sind und denen aufgrund ihres Fachwissens, ihres Einsatzes oder ihrer Verantwortung eine hohe Bezahlung zusteht.

Gleichwohl bekomme ich durch meine Schwester mit, dass es zahlreiche Beispiele an Lehrern gibt, denen man das Geld kürzen sollte !!

Sicherlich gibt es auch bei der Kommune und der Polizei Personen, denen die Arbeit nicht wichtig ist...... NUR drohen solchen Personen dann direkt Saktionen in Form von Gehaltskürzungen, Disziplinarverfahren oder schlechten Beurteilungen......zumindest schaut einem der Chef auf die Finger !

....nur....womit muss ein Lehrer rechnen ?

Ich finde Lehrer sollten strenger überprüft werden.....Wir haben u.a. Abnahmen zu bestehen und werden regelmäßig zu Fortbildungen geschickt.....das sollte ein Lehrer in sechs Wochen "Ferien" auch mal vorgeschrieben bekommen. Oder der Direktor sollte plötzlich mal einen Unterrichtsbesuch einschieben oder sich Klassenarbeiten anschauen, damit sie nicht jedes Jahr gleich gestellt werden.....

Wir leben alle in einer stressigen Zeit und die Berufe fordern uns auf unterschiedliche Weise. Gleichwohl sollten sich Lehrer nicht beschweren, denn sie haben verdammt viel Zeit im Jahr diesen Stress abzubauen (Ferien + Feiertage + Brückentage) . Auch die Arbeit zuhause scheint doch sehr angenehm zu sein, denn auch da gibt es keinen Chef (Direktor), der einem auf die Finger schaut. Und wenn ich um 14 Uhr Dienstende habe, dann gehe ich erst meinem Hobby nach und setze mich Abends an den Schreibtisch.....wie ich finde Luxus !

Insgesamt finde ich die Bezahlung eher unfair. Einstiegsgehalt A 12 *träum* !!! Kommunen und die Polizei fangen trotz Staatsexamen (Diplom-Abschluss) und anderer erbrachter Leistungen bei A 9 an !!!!

Man kann nicht alles gegeneinander aufrechnen, aber dafür, dass ich jeden Tag meine Gesundheit und mein Leben riskiere finde ich, dass Lehrer oftmals auf ziemlich hohem Niveau klagen......

Den Stress den Lehrer haben, haben andere doch schon lange. Nur man hat gelernt damit umzugehen und der Chef und die Vorgesetzten verlangen dieses auch ! Alles was wir nicht erfüllen können, ist unser Problem und das spüren wir nunmal eher als ein Lehrer.......vielleicht dauert es bei Lehrern einfach noch 10 Jahre bis sie den "Alltag" und "Stress" eines Beamten, der für eine andere Behörde im Jahr 2012 arbeitet verstehen können. Wink

Und die Aussage, dass Lehrer nicht mehr nur zum Unterichten da sind, sondern auch den Job eines Sozialpädagogen etc. machen und dadurch einer so hohen Belastung ausgesetzt sind......nunja......ein Polizist regelt auch nicht nur den Verkehr und nimmt Anzeigen auf.....und die Kommunalbeamten bei der ARGE hatten bestimmt auch schon mal bessere Tage....

Das musste ich mal los werden Wink

LG
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#57

Den Kommentar des Gastes finde ich eher unangemessen und ich frage mich warum der Gast wenn das doch sooooo ein Traumjob ist, nicht selbst Lehrer geworden ist. Meine Erfahrung ist, dass Lehrer (habe 3 Lehrer an unterschiedlichen Schulen als Freunde) wie wir alle eine mind. 40 Std.-Woche haben und in den Ferien die Zeit auch nicht "nur" zum Relaxen und erholen gedacht ist. In dieser Zeit finden diverse Unterrichtsvorbereitungen, Dienstbesprechungen, Fortbildungen usw. statt. Mir wäre zudem nicht bekannt, dass Lehrer Brückentage frei haben.... Die Feiertage haben wir alle frei. Und die Ferien sind IMMER fest... Nichts mit Urlaub da hinlegen wo man schön billig Urlaub buchen kann. Wenn man wegfliegt immer schönes Kindergebrüll (außer man bucht teure Hotels in denen Kinder nicht erlaubt sind)...

Jeder Beruf hat Vor- und Nachteile... Aber dieses "Geneide" und wie GUT es die anderen haben geht mir seeehr auf die Nerven... Wenn das jemand soooo toll findet, bitte es steht jedem frei, zu studieren, Referendariat zu machen und dann den schönen stressfreien Job auszuüben...
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#58

Hallo Kolleginnen und Kollegen,

ich kann diese krude Diskussion ganz und gar nicht verstehen

Auch im öD gibt’s diejenigen, die ihrer Besoldung/Gehalt entsprechende Gegenleistung einbringen und die Anderen, die naja

(wie ich immer wieder erlebe, sich jedes Recht selbstverständlich zugestehen, aber dann blocken, wenn sie selber beitragen sollen)

Die Diskussion legt den Verdacht nahe, das die mit dem höheren Gehalt/Besoldung einhergehende höhere, ggf. nicht explizit darstellbare Mehrverantwortung gerne übersehen wird, oder schlimmer noch, geringschätzt wird

Dieses unsägliche Spielchen mit Beleidigen und Beleidigtsein läßt tief blicken

Ich habe Respekt vor Jedem/r, wer sich der täglichen Verantwortung im Umgang mit den größeren oder kleineren Plagegeistern stellt

Denn, als Kind empfang ich Schule als lästig (und weil kritisierendes Konsumieren einfacher als aktives Gestalten ist) und weiss den in Anspruch genommenen Wert erst heute zu schätzen

Nicht das Einkommen der Lehrern sollte Beurteilungsmaßstab sein, sondern der unabhängig von tatsächlichen oder gefühlten Privilegien eingebrachte eigene Beitrag zur Aufgabenerfüllung.

Gruss
Peter Bartholomäus
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#59

Lehrer arbeiten doch heutzutage im Ganztagsbetrieb (G8) und hängen bis spät abends zuhause am Schreibtisch.
Sie arbeiten sehr viel, auch 1 Tag am Wochenende.
Die alten Schulklischees, die jeder, der mal in der Schule war - alle - aus seiner früheren Schulsicht noch hat,
entsprechen doch nicht der Realität. Studienräte am Gymnasium verdienen A13.
A15 nur die Abteilungsleiter, also sehr wenige.

Zudem ist 6 Stunden Unterricht am Vormittag plus nachmittags/abends Schreibtisch wesentlich kraftraubender
als ein Job, bei dem man in Ruhe hinterm Schreibtisch sitzt.
Lehren ist anstrengend.
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#60

Finde es schon komisch, dass zum größten Teil im öffentlichen Dienst immer nur über Lehrergehälter und deren Leistungen gesprochen wird.......das muss ja einen Grund haben oder ? Big Grin

Wie viel man bei der Feuerwehr verdient oder der Polizei interessiert fast niemanden, weil der Einsatz von Gesundheit und Leben ohnehin unbezahlbar ist und jeder von uns sich denken kann, dass diese Berufe an die Substanz gehen (Schichtdienste, Überstunden, etc.).

Also wie schon gesagt, immer treten diese Diskussionen nur bei Lehrern auf. *komisch*

Die Diskussionen hier wirken auf mich eher so, dass Lehrer meinen sie müssen sich verteidigen, sobald man Ihnen ein wenig auf die Füße tritt.

Und was absoluter Schwachsinn ist, ist die Aussage: "Hättest ja auch Lehrer werden können".

Ich bin froh, dass es Menschen gibt, die auch für andere Berufe geboren sind und dafür enorme Belastungen in Kauf nehmen.

Das was ich mir wünschen würde ist, dass Lehrer einfach mal schätzen sollten wie gut es Ihnen geht ohne sich ständig angegriffen zu fühlen. Sie sollten andere Berufe mehr achten und schätzen und eingestehen, dass es manche im Leben schwerer haben als sie selbst.

Hinzukommt, dass wir "Nicht-Lehrer" den Job nunmal beurteilen können, da wir selbst alle lange genug in der Schule waren. Aber welcher Lehrer hat schon mal in einen anderen Beruf hineingeschaut bzw. kann sagen, einen anderen Arbeitsbereich so nah miterlebt zu haben um sich ein Urteil bilden zu können ?

Gerade Personen, die im öffentlichen Dienst stehen und mit sozialen Abgründen unserer Gesellschaft zu tun haben sollte man danken......Was wäre dieses Land ohne Feuerwehrleute, Polizisten, Krankenschwestern etc., die jeden Tag alle Belastungen auf sich nehmen und dies auch noch gerne ? Diese Leute verdienen meiner Meinung nach höchste Anerkennung und sollten entsprechend bezahlt werden und einen Freizeitausgleich erhalten ! Zumindest angeglichen an den Lehrer Beruf. Smile

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