(24.10.2023, 00:05)Gast schrieb: Ich studiere aktuell Public Management und interessiere mich für eine Tätigkeit bei einer Ausländerbehörde. Allerdings habe ich speziell über dieses Amt bisher nur Schlechtes gehört bzw. gelesen, teilweise gehört, dass es "Horror" sein soll. Leider konnte ich bisher nicht herausfinden, was genau so schlimm dort sein soll, deswegen wollte ich fragen, ob hier jemand hier zufällig bei einer Ausländerbehörde arbeitet/gearbeitet hat und eventuell seine Erfahrungen teilen möchte.
Hallo. Ich bin seit 8 Jahren ABH-ler und kann mir keinen anderen Bereich vorstellen.
Zu den Erfahrungen: wer gefordert werden, wer sich was beweisen möchte, keinen stumpfen Job machen möchte...der könnte da gefallen finden. Ich habe innerhalb der 8 Jahre es von A6 auf A11 gebracht, weil ich Biss hatte, mich in diesem schwerem Rechtsgebiet, welches sich dauernd ändert, durchzuboxen. Auch weil es "Horror" für viele ist, hier kann man sich auch beweisen.
Man hört nur schlechtes, weil man die schönen Dinge des Bereiches ja außer Acht lässt bzw. viele abstumpfen. Das ist normal. Mit 8 Jahren Zugehörigkeit bin ich schon mit der älteste Hase hier.
Wer sich aber für Kultur, fremde Länder, schöne und unschöne Lebensgeschichten und für komplexe Sachverhalte wie ich begeistern kann, dem kann das gefallen. Fürs Leben schadet es nicht. Ich möchte nicht irgendwo Zahlen verdrehen/anordnen oder im Kulturbereich "schön Wetter" preisgeben.
Ich habe 3 Morddrohungen hier erhalten, zig aufgebrachte Kunden und war am Puls der Zeit. 8 Jahre Fronteinsatz waren unglaublich lehrreich und schön. Der Tag geht super schnell rum.
Fazit: es muss einem liegen. Pauschal als "Horror" zu bezeichnen ist falsch. Ist mit anderen Bereichen auch nicht anders. JA, man muss für Publikum geschaffen sein. Hier musst du auch Beschwerden etc abkönnen. Wenn du das kannst, kann es ein sehr schöner Bereich sein. Ich habe es keinen Tag bereut.