Bürgeramt nur noch auf Termin!?!
#1

In meiner Stadt Hannover kann man neuerdings nur noch mit Termin zum Bürgeramt und z.B. einen Pass beantragen. Angeblich, um Wartezeiten zu vermeiden.

Ich finde das unmöglich und gerade für ältere Bürger unzumutbar. Meine Frage: Ist so eine Regelung eigentlich zulässig?

Link: http://m.bild.de/regional/hannover/buerg...obile.html
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#2

Moin,

welche rechtliche Grundlage sollte dagegen sprechen? Terminvergaben sind eine Möglichkeit, Arbeitsabläufe zu organisieren. Die Terminvergabe ist in Hannover mW barrierefrei möglich. Führt dies dazu, dass keine Wartezeiten einzuplanen sind, finde ich es positiv.

Grüße
1887
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#3

Danke für die Antwort. Ich finde, dass es den Bedürfnissen von vielen Bürgern nicht gerecht wird. Für jüngere Leute ist dies bestimmt hilfreich. Aber einige Ältere, denen der Alltag eh schon Probleme bereitet, werden durch solche "Formalitäten" vermutlich abgeschreckt.
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#4

Ich halte diese Regelung für sehr positiv. Die überwiegende Mehrheit wird diese Vorgehensweise vmtl. ebenfalls positiv sehen.

Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael
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#5

Ist es für ältere Leute zumutbarer stundenlang zu warten?
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#6

Als ich vor Ort war, warteten 6 Leute, davon eine Person bereits 1 h. Soviel zu "keine Wartezeit".
Korrekt wäre eine optionale Terminvergabe und damit Beschleunigung und trotzdem die Abarbeitung der Laufkundschaft bei freien Kapazitäten wie gehabt. So finde ich es schon extrem unfair allen Bürgern gegenüber, die nicht TOP informiert sind.
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#7

Ich denke hier muss lediglich ein Umdenken stattfinden.
Vor allem die ältere Bevölkerung war es bisher gewohnt jederzeit als "Laufkundschaft" wie es hier genannt wurde ins Amt gehen zu können. Durch immer komplexere Verwaltungsvorgänge ist es für uns Mitarbeiter jedoch kaum noch möglich alle Anliegen sofort bearbeiten zu können.
Im Rahmen einer Terminvereinbarung kann man sich gezielt vorbereiten und dem Bürger bei der Vereinbarung des Termins bereits detailliert nennen, welche Unterlagen benötigt werden. Gerade dabei ist es für die ältere Bevölkerung meiner Erfahrung nach oft schwer verständlich, wenn wir sie abweisen, weil z.B. für einen neuen Pass ein altes Foto/gar kein Foto vorgelegt wird.
Ich sehe das insgesamt analog zum Termin beim Arzt - für alle kalkulierbaren Dinge muss ein Termin vereinbart werden. Für Akutfälle ist meines Wissens nach in jeder Behörde ein kleines Kontingent an Terminen täglich freigehalten. Wenn aber natürlich weiterhin eine Großzahl ohne Termin im Amt vorspricht ist es genauso wie beim Arzt - die Wartezeiten werden trotz bester Organisation immer größer.
Wichtig ist natürlich, die Umstellung ordenlich zu kommunizieren. Dann wissen alle bescheid und können sich rechtzeitig um einen Termin bemühen.
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#8

Diese Regelung ist mittlerweile üblich und hat Vor- und Nachteile. Wenn ich einen Pass brauche, weiß ich das lange vorher und kann mir den Termin (online) besorgen.
Will ich ein Kfz anmelden, habe ich die Ar...karte, denn die Termine sind bei uns so voll, dass man schonmal zwei Wochen warten muss. Oder ich muss mir das Bürgerbüro mit dem besten Termin aussuchen und dafür ggf. Urlaub nehmen, damit ich Zeit habe.
Mir hat es ohne Terminvergabe besser gefallen, denn dann kam ich auf jedem Fall an dem Abend noch dran, auch wenn ich zwei Stunden warten musste. Ich verstehe aber auch die Mitarbeiter, die ja dann echt viel Stress haben.
Bei etwas ganz Dringendem, hilft betteln. ;-)
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#9

Ist ja ganz toll, das mit der Terminvergabe. Damit wartet man in Hannover im Moment ca. 6 (in Worten sechs) Wochen auf einen Termin! Und das für behördliche Vorgänge (wie Ummeldung nach Umzug), die in vielen Ländern inzwischen teilweise oder ganz online funktionieren, ohne Wartezeit! Willkommen im deutschen „Analogistan“!
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#10

(14.06.2019, 02:00)Gast schrieb:  Ist ja ganz toll, das mit der Terminvergabe. Damit wartet man in Hannover im Moment ca. 6 (in Worten sechs) Wochen auf einen Termin! Und das für behördliche Vorgänge (wie Ummeldung nach Umzug), die in vielen Ländern inzwischen teilweise oder ganz online funktionieren, ohne Wartezeit! Willkommen im deutschen „Analogistan“!

Und wird dann angeschnautzt, warum man die Frist für die Ummeldung versäumt hat Icon_rolleyes ...
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#11

Immerhin das Problem hat man in Hannover erkannt:
"Meldefrist: Sie müssen sich innerhalb von zwei Wochen nach Bezug Ihrer neuen Wohnung anmelden. Sollte innerhalb der Frist kein Termin mehr im Bürgeramt verfügbar sein, gilt uns die Terminbuchung als Nachweis für die Fristeinhaltung."
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#12

Leute, ich lese bei euch 3 wochen oder 6 wochen - in Kiel sind die Termine 3 Monate vorher weg... Also heute (29.07.2019) wäre der nächste freie Termin im NOVEMBER, den man online buchen kann !!!! So, liebe Behörden, jetzt erklärt mir mal, warum ich in meinen Angelegenheiten so lange warten soll - und was weiß ich, was in 3 Monaten ist. Man wartet ja genausolange auf einen Termin, wie auf einen Facharzt...
Mal ehrlich, ich habe zb die Pflicht ein aktuelles Ausweisdokument zu haben, "darf" dafür auch noch bezahlen (ca. 3 Euro im Jahr sind auch Geld) und soll dafür mich 3 Monate vorher auf einen Termin festlegen??? Auch 6 Wochen wären schon viel - aber gerade noch zu ertragen, meiner Meinung nach... aber ganze 3 Monate finde ich heftig.
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#13

Das ist doch nur eine Möglichkeit den Beamten mehr Zeit und weniger Arbeit zu bescheren: bei uns gibt es nur 30 Minuten Termine (!!!), mein Vorgang dauert 5 Minuten… mit Nachbearbeitung max. 10! Jeder Arzt hat 8-12 Minuten Zeit, aber da hat jemand digitale Entschleunigung in die Amtsstuben gebracht! Bravo!
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#14

(09.08.2023, 07:21)Gast schrieb:  Das ist doch nur eine Möglichkeit den Beamten mehr Zeit und weniger Arbeit zu bescheren: bei uns gibt es nur 30 Minuten Termine (!!!), mein Vorgang dauert 5 Minuten… mit Nachbearbeitung max. 10! Jeder Arzt hat 8-12 Minuten Zeit, aber da hat jemand digitale Entschleunigung in die Amtsstuben gebracht! Bravo!
Meist sind es Zeitfenster die vergeben werden. Da sind dann mehrere Personen die dann entsprechend abgearbeitet werden. Ich kenne kein Bürgeramt welches intern mit 30min pro Vorgang kalkuliert. Aber die dahinterliegende Organisation und Abläufe sind für einen Kunden mit einem Vorgang nicht erkennbar.
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#15

Punkt 1
Es gibt durchaus Sachverhalte, die vom Standard abweichen und deutlich länger dauern als gedacht. Eine durchschnittliche Anmeldung dauert (ohne Nacharbeiten) 15 bis 20 Minuten, bei einer Anmeldung einer aus Rumänien zuziehenden Familie mit 3 Kindern reicht eine halbe Stunde definitiv nicht.

Punkt 2
Wenn die gesamte Arbeitszeit mit Publikumsverkehr gefüllt ist, bleibt keine Zeit für die sonstige Arbeit: Bearbeitung von Online-Anträgen, Bearbeitung von Rückmeldungen, Bearbeitung von Mitteilungen des Standesamts (Geburten, Eheschließungen, Sterbefälle, Namensänderungen, Kirchenaustritte etc.), schriftliche Meldeauskünfte, Anmahnung von Wohnungsgeberbestätigungen, Klärung von Sachverhalten, Bearbeitung gelieferter Ausweisdokumente und Benachrichtigung der Antragsteller etc.

Punkt 3
Irgendwann mus man auch Mails beantworten, Telefonate führen etc.

Punkt 4
Wie groß wäre das Geschrei, wenn man erst eine halbe Stunde nach dem vereinbarten Termin an der Reihe wäre, weil die Zeitfenster zu knapp bemessen sind?
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