Hallo ihr da draußen!
Ich steh momentan vor der schweren Entscheidung: Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten bei der AOK oder Beamtenausbildung???
Ich wäre echt heilfroh, wenn mir jemand Tipps geben könnte, oder auch jemand da is, der eine Ausbildung macht und mir sagen kann, was mich erwartet!!!
Hallo,
ich würde dir von beidem abraten, hier Vorteile und Nachteile aus meiner Sicht:
a) Beamtenausbildung
(-) Später geringes Gehalt (im gehobenen Dienst ist meist bei Besoldungsgruppe A 11 Schluss, im mittleren Dienst meist bei A 8). Um weiter aufzusteigen, solltest Du in eine Partei eintreten oder sehr gute Verbindungen haben.
(-) Du wirst nach der Ausbildung dort eingesetzt, wo Bedarf ist, oft ist dies hammerharte Arbeit bei ARGE, Ausländeramt oder Ordnungsamt.
(-) Die Arbeit ist meist langweilig, besteht oft aus "Aktenfressen" oder Paragraphen wälzen, Du wirst in Hierarchien eingebunden.
(-) Beachte, dass die Ausbildung im gehobenen Dienst bereits als Studium gilt, wodurch Du später keinen Bafög-Anspruch mehr hast ! Falls Du ausscheidest, musst Du die Anwärterbezüge zum Teil zurückzahlen.
(+) Der größte Vorteil der Arbeit bei der Stadt liegt darin, dass Du unkündbar bist und in deinem Wohnort arbeitest (auch davon gibt es aber Ausnahmen).
(+) Auch lassen sich Kindeserziehung und Arbeit bei der Stadt recht gut verbinden.
b) Sozialversicherungsfachangestellte
(-) Viele Nachteile zu a) gelten auch für die Sozialversicherungsfachangestellte.
(+) Allerdings weißt Du hier eher, was Dich erwartet, da die einzelnen Bereiche weniger vielschichtig sind als bei der Stadt (z.B. Standesamt / Ausländeramt).
(+) Auch bist Du bei den Aufstiegsmöglichkeiten nicht so abhängig von Netzwerken und von Kontakten zu Lokalpolitikern, sondern von Deiner Leistung, Einsatzbereitschaft und Flexibilität.
Wie wäre es stattdessen mit einem Lehramtsstudium ? Höheres Gehalt, mehr Urlaub / Freizeit und interessantere Tätigkeit sprechen dafür.
Also, die obige Antwort ist doch ziemlich unqualifiziert. Wir leben doch nicht in einer Bananenrepublik, wo man nur mit Parteibuch einen guten Job bekommt! Da scheint jemand seinen Groll auf (Lokal)-Politiker abwälzen zu wollen. Gerade im öffentlichen Dienst werden die gesetzlichen Vorschriften im Stellenbesetzungsverfahren eingehalten und der Personalrat hat hier auch eine wichtige Rolle. Ich kenne keinen Arbeitgeber der Privatwirtschaft, der ähnlich transparente Stellenbesetzungsverfahren bietet. "Hammerharte Arbeit" ist auch eine Sache der Einstellung, überwiegend geht es doch aber "normal" zu wie in anderen Bürojobs auch. Dazu kommt, dass es auch sehr abhängig ist von der Behörde, bei der man arbeitet. Es ist halt schon ein Unterschied, ob man bei einer kleineren Stadtverwaltung oder im Sozialamt einer Großstadt tätig ist. Im mittleren Dienst kann man bei Besoldungsgruppe 8 bis zu 2.600 Euro brutto erreichen, im gehobenen Dienst geht es bis zur Besoldungsgruppe A 13 (bis zu 4.300 Euro). Insgesamt bewerte ich den Job bei einer Stadtverwaltung (egal ob als Beamter oder Angestellter) gut und interessant. Die sozialen Aspekte sind recht gut und auf Vorschriften wird geachtet. Der Beruf Sozialversicherungsfachangestellte ist ähnlich, bezieht sich aber wirklich nur auf Leistungen der Krankenkasse und der Sozialversicherung. Hingegen lernt man bei einer Stadtverwaltung vom Ordnungsrecht über Haushaltsrecht, Sozialrecht, Bürgerliches Recht ganz viele Bereiche kennen. Eine Krankenkasse ist fachlich enger gefasst. Schaue dir doch die Berufsbilder mal auf der Internetseite der Agentur für Arbeit an. Dort sind beide Berufe gut beschrieben und erleichtern die Wahl. Möglicherweise hilft Dir auch ein Praktikum. Alles Gute! Steffi
Na klar, die Kommunen schwimmen nur so im Geld.
Überall freie A8/A9 und A13 Stellen, die nur darauf warten, besetzt zu werden. :-)))))))))
Es gibt immer wieder mal freie Stellen. Und ein Berufsleben ist ja schließlich lang. Ich bin froh, daß ich nicht 45 Jahre immer das gleiche machen muß sondern wechseln kann.
Ich würde es aber auch davon abhängig machen, wie die Chancen sind, nach der Ausbildung übernommen zu werden. Auch Beamtenanwärter werden heutzutage nicht unbedingt nach der Ausbildung übernommen.
Also ich kann nur sagen, wer sich für die Ausbildung als Sofa entscheidet, sollte für seine Ausbildung eine eher kleine unbekannte Kasse wählen. Bin selbst im zweiten Lehrjahr bei einer der größeren und muss leider sagen, dass meine Seminarkollegen, die bei recht kleinen Kassen beschäftigt sind, weitaus mehr Erfahrungen und Eindrücke sammeln konnten.
Leider besteht die Ausbildung aus 80% Theorie, das heisst dass du nur selten für wirklich verantwortungsvolle und anspruchsvolle Arbeit herangezogen wirst. Dies ist erst recht bei großen Kassen so. Man gerät häufig in Anonymität. Der Vorteil bei den kleinen Kassen ist einfach, dass sie einen als tatsächlichen Mitarbeiter benötigen und nicht irgendwelche Einstellungsquoten erfüllen, unabhängig davon wieviel Personal bereits vorhanden ist.
Hallo Zusammen, ich habe mal eine Frage, die so ungefähr zu dem Thema passt. Vielleicht kennt sich jemand aus! Und zwar absolviere ich zurzeit eine Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten + Bachelor Studium (Gesundheits- und Sozialmanagement) an einer großen Krankenkasse. Mein Traum war aber eigentlich immer eher die Stadtverwaltung, wo ich leider nicht genommen worden bin.. Weiß jemand ob man als Sofa in eine Stadtverwaltung "rutschen" kann? Danke schonmal für die Antworten!
...also mal im Ernst...
...ich würde meine Berufswahl nicht davon abhängig machen, was mir völlig Unbekannte in einem öffentlichen Forum raten...da gibt es doch wohl bessere Alternativen, oder?...
Schon richtig, aber ich möchte gar keinen Rat. Sondern ich möchte wissen, ob man als gelernter Sozialversicherungsfachangestellter auch bei der Stadt arbeiten kann, und wenn ja, in welchem Bereich.
Beamtenausbildung ist besser.