[Gast]

Hallo, ich bin seit vielen Jahren freigestellte Personalrätin, nun möchte ich mich auf eine Stelle in EG 10 bewerben - habe aber keine Beurteilung.
Bei uns finden Stellenbesetzungen nach Beurteilungen statt. Bei gleicher Beurteilung ist die Dienststandzeit ein Auswahlkriterium.
Es gibt eine Mitbewerberin, sie ist Beamtin und hat erst 2025 Anspruch auf eine Beurteilung.
Wie stehen meine Chancen - kann der Arbeitgeber jetzt sagen, da wir beide keine Beurteilung haben, werden Vorstellungsgespräche durchgeführt oder kann er die Dienstzugehörigkeit nutzen.

Was sollte ich tun?
Vielen Dank

[Gast]

Willst du auf der Stelle auch tatsächlich arbeiten oder sie nur pro Forma besetzen und weiterhin freigestellte Persönalrätin bleiben? Letzteres fände ich insbesondere als Mitbewerberin zumindest "befremdlich"...

Zu deiner eigentlichen Frage: Das von deinem Arbeitgeber praktizierte Auswahlverfahren orientiert sich m. E. generell an den falschen Kriterien. Sollten Stellen nicht mit dem Bewerber besetzt werden, der sich am Besten eignet? Bisherige Beurteilungen können da zwar einen Anhaltspunkt bieten, das Dienstalter aber beim besten Willen nicht (es soll Leute geben, die seit 20 Jahren unfähig sind...). Korrekterweise fürhrt generell an Vorstellungsgesprächen und individueller Betrachtung der Bewerber hinsichtlich der Eignung für die konkret zu besetzende Stelle kein Weg vorbei.

[Gast]

"Wie stehen meine Chancen - kann der Arbeitgeber jetzt sagen, da wir beide keine Beurteilung haben, werden Vorstellungsgespräche durchgeführt oder kann er die Dienstzugehörigkeit nutzen."
Alleine die Dienstzugehörigkeit ist nicht geeignet um eine Bestenauswahl zu treffen. Diese kann maximal ein Hilfkriterium bei ansonsten gleicher Eignung sein.

In Frage kommen Anlassbeurteilung und Nachzeichnung für das PR-Mitglied. Aber auch ein geeignetes strukturiertes Vorstellungsgespräch.