Ist das Mobbing ?
#1

Ich, bin seit 38 Jahren im öfftl. Dienst und seit einigen Jahren Abteilungsleiter. Es gab nie Beschwerden von Kollegen oder Vorgesetzten. Bis ich letztes Jahr im Nov. zu einem Gespräch gebeten wurde. Vor einem ganzen Tribunal an Vorgesetzten, Gemeindevorstand ect.  musste ich etliche zum Teil auch schwerwiegende Vorwürfe über mich ein prasseln lassen.
Es erwischte mich völlig kalt und ich war geschockt. Ich habe dann, alles widerlegen können und dies auch schriftlich getan. Dieses Gespräch wurde mit der sogenannten Fürsorgepflicht begründet. Und es hätten sich mehrere Kollegen, die nicht genannt wurden, beschwert, allerdings wurden dort Themen angesprochen, die nur mein Stellvertreter wissen konnte.
Angesprochen darauf hat er alles abgestritten.
Im Januar bekam ich dann wieder aus dem Nichts einen Abmahnung, die erste überhaupt in meinem Arbeitsleben. Ich hätte einen Dienstvorschrift von der ich überhaupt nichts wusste missachtet und das schon jahrelang ohne dass mich die weiter bearbeitende Abteilung jemals drauf hingewiesen hat.
Es wäre eine reine Formsache und ich müsste mich darüber nicht aufregen, sie müssten die Abmahnung aus versicherungstechnischen Gründen erstellen.
Jetzt hatte ich wieder ein Gespräch vor einen Tribunal mit Vorwürfen die sich nicht halten lassen. Ich hätte einen Kollegen beleidigt der davon angesprochen gar nichts wusste usw. und man hat mir nahegelegt in Ruhestand zu gehen was gar nicht mgl. ist da ich noch 2 Jahre bis zur Rente habe oder mich dauerkrank schreiben lassen soll was ebenso mit erheblichen Einbußen zu tun hat oder ich mich zurück stufen lasse zu einem "normalen"  Arbeiter und dem entsprechenden Gehalt. Der Betriebsrat macht nichts, er hat sich bei allen Gesprächen nicht mit beteiligt. Meine Kollegen stehen nicht öfftl. zu mir, sie fürchten dass mein Stellvertreter meinen Job übernimmt und sie dann mit Konsequenzen rechnen müssen. Ich habe immer gern gearbeitet und bin am Boden zerstört.
Das es mir zum Schluss noch so ergeht.
Kann mir jemand helfen oder Tips geben wie ich mich verhalten soll oder was ich dagegen unternehmen kann.
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#2

Hallo,

die andere Seite können wir hier ja nun nicht anhören. Ich gehe nun an dieser Stelle davon aus, dass Deine Schilderungen objektiv gesehen auch wahr sind.

Aber ich vermute, dass Dein Stellvertreter an Deinem Stuhl sägt und offenbar ein offenes Ohr bei wichtigen Leuten gefunden hat. Das Verhalten Deiner (untergeordneten?) Kollegen ist aber verständlich. Dein Stellvertreter wird vermutlich über kurz oder lang deren Chef. Zwei Jahre sind eine kurze Zeit, wenn man selbst noch 15 oder 25 Jahre arbeiten muss. Wenn Dein Stellvertreter tatsächlich ein fieser M*kerl ist, dann werden die Kollegen, v.a. die leistungsbereiten Kollegen sich schnell wegbewerben.

Allerdings sind die Personalgespräche offenbar unprofessionell geführt worden (vor versammelter Mannschaft, unter Berufung auf Kollegen etc.) Das heißt da sind Stümper am Werk und einfach so wird man Dich mit sauberen Mitteln nicht los. Meine Frage ist nun wie kampfwillig bist Du? Wäre eine Krankschreibung mit dem Ziel Verrentung nicht doch eine Option? Oder siehst Du es sportlich und möchtest Du es den Stümpern noch einmal zeigen?

Wenn Du kampfeswillig sein solltest, dann empfehle ich Dir, zusammen mit einem in Arbeitsrecht bewanderten Anwalt (evtl. auch mit externen Gewerkschaftsvertreter) Einsicht in die Personalakte zu nehmen. Da gibt es sicherlich etwas zu bereinigen und richtig zu stellen und v.a. Beweise zu sichern. Mit etwas Glück merkt man, dass man unprofessionell ist und lässt Dich bis zur Rente in Ruhe. Insbesondere solltest Du weitere Gespräche dieser Art möglichst nur in Gegenwart Deiner rechtlichen Vertretung führen.

Der Weg des Kampfes wird Dich aber vermutlich auch noch Nerven kosten. Wenn Du Seelenfrieden möchtest, wäre ein vertrauensvolles Gespräch mit dem Hausarzt angezeigt.

Ein fauler Kompromiss mit Dir selbst wäre natürlich Dienst nach Vorschrift mit häufigen Krankschreibungen wegen jedem Wehwehchen, aber so dosiert, dass Du möglichst nicht ins Krankengeld rutschst. Auch für diesen Weg braucht es einen einfühlsamen Arzt.
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#3

Danke für Deine Antwort das ist alles sehr einleuchtend was du hier schreibst. Ich ging immer unheimlich gern zur Arbeit und eigtl. ist unvorstellbar für mich das nicht mehr zu tun. Aber du hast recht mit allem, ich werde mir rechtlichen Beistand holen und dann müssen eben Entscheidungen getroffen werden.
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