Mobbing im öffentlichen Dienst
#1

Hallo Zusammen,
wer hat Erfahrung bei Mobbing im öffentlichen Dienst?
Wer kann einen Anwalt im München empfehlen?
Merci
und noch einen guten Rutsch ins Neue Jahr
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#2

Das Forum ist voll mit Erfahrungsberichten über Mobbing.

Siehe zum Beispiel hier:
https://www.kommunalforum.de/Thread-Neue...e-kursiert

Aber erzähl uns doch mal, wie Du gemobbt wirst, dann können wir Dich besser unterstützen.

LG

Bettina
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#3

Danke, bin neu hier. ..
Vg u alles gute im neuen Jahr
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#4

Hallo,
zunächst die besten Wünsche für das neue Jahr.

Wichtig: Ein "Mobbing-Tagebuch" sorgfältigst führen (Vorfall, Name des Mobbers, Datum mit genauer Uhrzeit, evtl. Zeugen dokumentieren).

Bei älteren Mobbing-Opfern, die nicht mehr lange bis zum Ruhestand haben: "Dauerkrank" schreiben lassen !!

War selbst fast elf Jahre Mobbing-Opfer.


LG Moritz
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#5

Das Mobbingtagebuch hat aber nur Sinn, wenn man nachweisen kann, dort keinen Blödsinn (Fiktionen) notiert zu haben. Meine Idee war es - ich schreibe Tagebuch online innerhalb meines HD im Büro. Dann kam der Ruf zur Personalleitung und die Info "wenn ich dort Zugriff haben will und es ändern oder löschen will, dann bekomme ich auch den Zugriff, also lassen Sie es sein oder wundern Sie sich nicht". Tja.
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#6

Es war mir nie in irgendeinem Zusammenhang bewusst. Sobald jedoch das eine bestimmte böse Wort fiel, erfolgte sofort energischer Protest. Sowas gibt’s bei uns eben nicht. Das sind bösartige Vermutungen eines einzelnen Mitarbeiters.
Die erste Abmahnung wurde nur einen Tag vor Ende der 6 Monate Probezeit ausgesprochen. Begründung: Unruhestiftung. Auslöser: der Mitarbeiter informierte den Vorgesetzten wiederholt darüber, dass er mehr arbeiten möchte. (Die zweite Abmahnung 2 Jahre später aus identischem Grund zusammen mit der Anweisung: Such Dir irgendwas selbst, erledige es 6x am Tag und wirf zum Feierabend 5x davon weg, rechne das übrig Gebliebene als erledigte Arbeit ab und somit hast Du auch keine Langeweile mehr.)
Es folgten Jahre später weitere Abmahnungen. Die eine erfolgte, nachdem der Mitarbeiter den Vorgesetzten des direkten Vorgesetzten über Plagiate und Mobbing gegen den Vorgesetzten informierte. Anweisung neu: der Mitarbeiter hat zu schweigen auch dann, würde das Unternehmen infolge Wortmeldung vor hohem finanziellen Schaden bewahrt werden.
Eine Abmahnung und parallele Ermahnung folgte mit der Begründung, dass der Mitarbeiter ohne Beauftragung und somit unerlaubt innerhalb von 2 Monaten zahlreiche Überstunden abgerechnet hat (Antrag auf Wandlung in Freizeit zwischen den Feiertagen am Jahresende, dort bislang üblich allgemeine Schließung).
Erst heute wird der mögliche Zusammenhang auch zu ganz anderen Ereignissen deutlich.
Anweisung höherwertiger Tätigkeiten über Jahre gefolgt von sofortiger Wegnahme, nachdem der Mitarbeiter dual per Fernstudium dazu passende Lehrgänge erfolgreich absolvierte und die Zeugnisse zur Akte übergeben hatte. Plötzlich wurde begründet: Sie haben schreckliche Fehler gemacht und versagt. Auf die Bitte des Mitarbeiters: bitte Fehler zeigen, damit sie nie wieder geschehen, folgte die Antwort „Das müssen wir Ihnen nicht sagen/zeigen.“
Eine Abmahnung geschah, weil angeblich ein Brief aus verschlossenem Schrank verschwunden war und Tage später von fremdem Institut (angeblich!) zurück geschickt kam. Sehr brisanter Inhalt zu Gutachtertätigkeit und gewünschter Nichtzahlung von Fördergeldern (aus privatem Grund). HEUTE erst wage ich den Zweifel, ob diese Dinge tatsächlich wirklich so wie vorgeworfen wurden, überhaupt geschehen sein können. Denn ich schöre, besagte Korrespondenz korrekt behandelt zu haben.
Es erfolgte die Strafversetzung und Wegnahme weiterer Privilegien. Es erfolgte erneut ein Tausch des leistungsstärkeren PCs gegen einen abgespeckten (heute, viele Jahre später – steht in diesem mittlerweile 8. Büro überhaupt gar kein PC mehr).
Höherwertige Tätigkeiten hatten trotz Wegnahme auch zu späteren Zeiten erledigt zu werden. Allerdings unter fremdem Namen und mit der Begründung „das haben Sie doch immer erledigt und damit Erfahrung, ich habe keine Zeit dafür“. Klar hilft man Kollegen. Gerne auch auf deren privatem PC!
(Datentransfer via Stick – um die tatsächlichen Bearbeitungswege endgültig nicht nachvollziehbar zu machen!)
Es erfolgte das Lächerlichmachen. Nur per Beschwerde Fremder (Angehörige Vorgesetzte) „wie lange lassen Sie sich das noch gefallen und warum?“ erfuhr der Mitarbeiter überhaupt davon. Es erfolgte die Zuweisung von Aktensortierens und Etiketteklebens über Monate im Keller (ohne Fenster, ohne Telefon, ohne PC), das Archivieren von u.a. privaten Umzugslisten/Telefonlisten von ca 12-15 Jahren zuvor im Keller. Es erfolgten wiederholt Aufträge, Artikel und Bücher zu erfassen, die in die Mülltonne ausrangiert werden sollen. Es erfolgte der wiederholte Auftrag, 2 Jahre alte Emails einer Kollegin in einer Tabelle zu erfassen und eine Statistik zu erstellen (alle Emails ausgedruckt auf Papier einzeln, abzutippen!).
Über Jahre wurde die Dienst-Homepage der Mitarbeiterin per Direktionsanweisung gelöscht, später nach Protest und Entscheidung externer noch höherer Stelle wieder aufgenommen, mit der Zeit allerdings mehrmals verändert ohne Feedback dazu an die Mitarbeiterin (Berufsabschluss sowie Ausbildungszeit geändert). In den letzten Jahrbüchern taucht nicht einmal mehr der Name der Mitarbeiterin auf. Zweimal versuchte sie die Erfragung des Grundes und Wiederaufnahme.
Waren die Kinder krank – holte sich die Mitarbeiterin abends die Arbeit nach Hause und verteilte sie morgens vor 8 Uhr erledigt in die einzelnen Postfächer. Dafür wurde ihr vorgeworfen, sie sei egoistisch und die Stelle wäre für eine kinderlose Frau mit mehr Arbeitswillen besser geeignet. Wurde ihr vom Arbeitgeber monatelang zusätzlich für unbezahlte Mehrarbeit Technik nach Hause zur Verfügung gestellt, wurde diese plötzlich von der Personalverwaltung an einem Montag Vormittag sofort zurück gefordert mit der Begründung, sie können ja nicht nachprüfen, ob der Mitarbeiter diese tatsächlich nur für die dienstliche Aufträge nutzt und man könne sowas ja auch von sonst keinen anderen Angestellten verlangen. Besonders böse wurde reagiert, als eine andere Chefin der Mitarbeiterin vorschlug, nach Dienstschluss zu ihr nach Hause zu kommen und dort 1x pro Monat die Fenster zu putzen „Sie haben doch Kinder und brauchen Geld.“. Wie konnte sie nur ablehnen. (Ich bin heute froh, dass ich damals per Bauchgefühl abgelehnt habe!) Der Spott direkt aus der Personalverwaltung würde mich bis zur Rente verfolgen.
2010 erfolgte im Gang vor dem Fahrstuhl im 4-Augen-Gespräch die Information: tun Sie sich das doch nicht länger an und kündigen Sie doch besser bald von selbst, denn wir brauchen Sie hier nicht mehr. 2015 wurde erneut angefragt, ob die Mitarbeiterin einen Aufhebungsvertrag unterschreibt (Anmerkung: sie zahlen eine Einmalpauschale von knapp €5.000 in solchen Fällen!) oder wieso sie sich so wenig für die Unternehmenstätigkeit interessiert (Memo: zuvor erhielt sie mehrmals zur Antwort „das ist reine Zeitverschwendung, davon verstehen Sie sowieso nichts“).
Aus hinter Stahltür verschlossenem Stahlschrank verschwanden Akten. Niemand hat für das Entnehmen der Schlüssel quittiert. Es war wohl nachts der Wind – oder der übliche Mitarbeiter weil unfähig …
Seit Monaten versucht die Personalleitung, entweder die Vollzeitstelle deutlich zu kürzen oder per Behauptung, täglichen Verstoßes gegen die Anwesenheitspflicht in der vorgeschriebenen Arbeitszeit die Kündigung vorzubereiten. Angeblich sei es nicht möglich nachzuweisen, wann die Mitarbeiter morgens die Keycards an den Türen benutzen bzw sich sonstwo im Gebäude registrieren. Entscheidend ist lediglich die Tatsache, ob ein Mitarbeiter zeitgleich oder gefälligst erst später das Haus verlässt – während die Personalleitung im Auto bereits vom Parkplatz rollt. Kollegen haben regelmäßig zu melden, wann wie lange und warum besagte Mitarbeiterin nicht in ihrem Büro sitzt (übrigens das einzige im ganzen Gebäude ohne Namensschild an der Tür).
Jahrelange spitze Sticheleien. Der Depp (ich) aber kam (naiv) nie auf die Idee, dass das alles Teil eines großen fiesen Spiels sein könnte.
Auslöser des Spiels vermutlich einst ab Start bereits: deutlich höhere Qualifikationen, deutlich höheres Engagement und Erfolg, deutlich besseres Aussehen und nicht minder schlimm: deutlich größere Beliebtheit bei den Kollegen. Lauter Negativpunkte. In einer für die Entscheidungen und Schläge ausschließlichen Frauen-Gruppe (ich weigere mich, das „Team“ zu nennen). Und jetzt geht es um das Durchhalten bis zur Rente (bitte ohne !!! Abschläge d.h. erst mit knapp 67). Wer hält länger durch, Schlangen oder Kaninchen? Ich will! Einzig positiv zu wissen: es ist tatsächlich Bossing und die Namen der Leute, die hier seit Anbeginn die Regie führen, ist bekannt und überschaubar (dennoch höchst gefährlich weil in sicheren Schlüsselpositionen). Es ist traurig, dass eigentlich wirklich nette jüngere Kollegen sich für dieses Spiel benutzen lassen. Sie tun es lediglich für sich – ihre Jobs sind alle befristet. Meiner war es nie. Und ich habe keinen Ehemann (sonst hätte ich die betriebsbedingte Kündigung schon längst eingefangen) ...
Danke, dass ich EUER Forum und Berichte fand. Nicht allein zu sein – ist das Wichtigste. Vergangenheit kann man nicht ändern. (Gleiches mit Gleichem vergelten leider auch nicht.) Toi Toi Toi für uns Alle!
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#7

Ergänzungen zum Text gestern. Ich entschuldige mich für die vielen Zeilen - aber ich bin eben nunmal auch fast 25 Jahre mit an Bord. Da sammelt sich etliches an.
Natürlich vergisst man automatisch Dinge oder verdrängt sie. Texte in Foren schreibt man zudem meist auch nicht zuvor auf Spickzettel zwecks Brainstorming.

Nachtrag also zu gestern – Reihenfolge willkürlich, ganz ohne Wertung.
Selbstverständlich versuchte ich wiederholt den Weggang bzw mindestens internen Wechsel. Gewechselt hatte ich in der Tat – allerdings stets per Anweisung „man braucht Hilfe, gehen Sie mal für die nächsten Monate in die Abteilung/Etage“ … Allerdings kam danach kein Zurück sondern die nächste Weiterleitung. Auf insgesamt 3 Stellenausschreibungen bewarb ich mich aktiv selbst. Bei der ersten war jedoch nicht bekannt, dass sie gezielt mit einer fast-Rentnerin besetzt werden sollte und alle jüngeren Kandidaten von vornherein keine Chance bekommen sollten. Grund: der Chef war selbst schon sehr alt und nach seiner Pensionierung sollte die Abteilung komplett aufgelöst werden.
Im Bewerbungsverfahren kam an einem Sonntag Nachmittag plötzlich aus der Hauptzentrale ein sehr anstößiger Anruf. Man soll darauf zwar nicht eingehen, aber ich gab prompt Kontra im selben Tonfall. Das tat mir später auch nicht Leid! Ich würde es heute genauso machen wie damals.
Bei der zweiten Bewerbung erlebte ich nach monatelanger Zusage der Unterstützung nach wieder und wieder nötiger Rückfrage plötzlich schnippisch zu hören „Vergessen Sie es, denn kein Professor wirbt Mitarbeiter eines anderen ab!“ Tage später war die Stelle neu besetzt. Auf die interne Bewerbung zu einer deutlich höher dotierten ausgeschriebenen Stelle erfuhr ich noch schlimmeren Zynismus. Von sämtlichen Kandidaten war ich der EINZIGE, der sogar exakt zu dieser Stelle gehörend den passenden examinierten Zusatz-Abschluss per Zertifikat (18 Monate Weiterbildung) vorlegte. Soweit ich mich erinnere, wurde außer mir niemand überhaupt zum mündlichen Gespräch gebeten. Was ich allerdings dort zu hören bekam, werde ich nie vergessen. Im Beisein des damals noch existierenden Betriebsrates, eines anderen Professors und der Chefin der Verwaltung (ich weiß sogar noch die Sitzordnung im Raum!) wurde mir nur ein einziger Satz an den Kopf geworfen:  „wären Sie jemals in Ihrem bisherigen Leben tatsächlich so engagiert und erfolgreich gewesen, wie Sie uns hier Glauben machen wollen, dann wären Sie heute wie ich Professor und müssten sich gar nicht für irgendeinen Bürojob bewerben“. Ich durfte gehen …
Meine Antwort gab ich schriftlich am nächsten Tag – und wurde dafür wochenlang nicht zurück gegrüßt. Vermutlich wäre jeder andere für solche Antwort in der Situation sofort gekündigt worden.

Was ich von Anfang an schlimm fand, aber eben zu den ungeschriebenen Vorschriften kritiklos gehörte, war – dass sich jede Frau mit Konfektionsgröße 38 und höher für Ihr Aussehen schämen muss und es dafür keine Entschuldigung gibt. Denn wer dick ist, der konzentriert sich eher auf Genuss statt Arbeit und Leistung. Ich verdrückte meine Pausenbrote also unter dem Schreibtisch – hatte allerdings täglich frisch einen Joghurt oder Quark mit frischem Obst oder ein halbes (!) selbst am Morgen im Büro belegtes Brötchen auf den Tisch der Chefin zu stellen. Darüber wird heute noch gespottet. Soweit ich allerdings weiß, bekam eine meiner Nachfolgerinnen damals prompt die Kündigung noch am Anfang der Probezeit, eben weil sie sich weigerte.
Verweigert habe ich mich wenigstens, als bei einem der zahlreichen Bürowechsel plötzlich neu die tägliche Reinigung der Etagenküche in meinem Arbeitsvertrag ergänzt werden sollte. Weil das die dortige Chefsekretärin angeblich mit der Verwaltungsleiterin beschlossen hatte. Ich habe ab dem Tag nie wieder die dortige Küche betreten. Der Job wurde als Teamwork der Etage erledigt. Seltsam, dass das seit Jahren in den anderen Etagen problemlos geklappt hat und nur hier nicht.

Irgendwann ließ ich die teuren Kostümchen im Schrank und wechselte auf bequeme Jeans. Dann kam der Umzug in eine größere Wohnung und neue Möbel wurden nötig und eine eigene Küche. Genau in dem Moment sollte ich mal wieder das Büro räumen und ab dann gar mitten auf dem Flur und gegenüber der Toiletten sitzen. Mitten in Publikumsverkehr. Ich bat eindringlich darum, mich wie alle anderen Kollegen in eins der größeren Büros mit mehreren Plätzen zu setzen. Es ging kein Weg rein. Auf meine Erklärung, dass ich aktuell auch kein Geld für neue vorzeigbare Kleidung übrig habe eben infolge Ratenkrediten für die teuren Möbel – bekam ich im Beisein der obersten Chefin vom Haus aus dem Mund der Verwaltungschefin an den Kopf geworfen:  „Wozu kaufen Sie sich teure Möbel? Für jemanden wie Sie genügt doch auch Ikea völlig.“ Es folgte weder eine Reaktion der Chefin noch eine Entschuldigung. Selbstverständlich blieb ich in dem Moment trotz Publikumsverkehr bei den alten Jeans. Eigentlich lauerte ich nur auf die nächste Abmahnung. Stattdessen folgte ab dann endgültig der Entzug von Arbeit. Ich saß also mitten auf dem Flur, grüßte alle Fremden und Toilettengänger und hatte nichts zu tun. 

Irrtum. Zweimal bekam ich tatsächlich doch spannende Aufträge. Ich sollte für eine neue Habilitation seitenweise Plagiate abtippen … (ich ließ mich krankschreiben – es folgte eine Abmahnung wegen Arbeitsverweigerung).
Fast vergessen hätte ich an der Stelle zwei Abmahnung, weil ich angeblich irgendwelche Geheimnisse an untergeordnete Mitarbeiter verraten gehabt hätte. Ich hatte mit niemandem gesprochen und was genau ich wem und wann mitgeteilt haben sollte, wurde mir allerdings auch nicht gesagt. Mir saß allerdings eine breit grinsende Verwaltungsleiterin gegenüber …
Die Frau muss vorsätzlich gelogen haben und ihr Grinsen sollte es mir zumindest zeigen! Krass!

Paar Jahre später bekam ich die wunderbare Aufgabe – nämlich die Organisation einer internationalen Konferenz. Nachdem alles fertig war – wurde mir die Aufgabe entzogen. Ich sollte lediglich als großen Begrüßungstext die Übersetzung eines deutschen Leitartikels in einer großen Zeitung ins Englische übersetzen. Das wollte man dann mit meinem Namen veröffentlichen. Die Übersetzung übergab ich fristgerecht, bestand aber darauf, dass mein Name erst bzw nur dann genannt werden darf, wenn zuvor nachweislich vom Journalisten des deutschen Textes die Genehmigung zur Übersetzung und Veröffentlichung eingeholt worden ist, Das geschah nicht. Also war auch mein Job für die Katz und ich hatte mir den nächsten Sargnagel eingefangen. Ich denke trotzdem, dass ich mich richtig verhalten hatte. Aus wirklich reinem Bauchgefühl. Ich muss nicht Recht haben und kann mich auch geirrt haben. Aber das ist im Nachhinein sowieso egal.

Die Krönung der Frechheiten war, als ich im Jahr 2012 endlich um eine überarbeitete Stellenbeschreibung bat. Seit Jahren hatte ich weder noch die Aufgaben zu erledigen, die in meiner allerersten gelistet waren. Zudem waren alle bisherigen direkten Vorgesetzten längst nicht mehr im Hause. Ich wurde fast 2 Jahre vertröstet! Es folgte ein langes über 2 Stunden dauerndes super nettes Personalgespräch voller Höflichkeitsfloskeln – und am Ende wurden mir 3 A4-Seiten kariertes Papier, vollgeschrieben mit Stichpunkten mit Bleistift rübergeschoben. Das sollte ich als neuen Arbeitsvertrag bekommen. Man habe keine Zeit, sich mit sowas zu befassen und es ändert sich doch sowieso nichts für mich. Monate später und infolge wiederholt nerviger Nachfrage meinerseits bekam ich dann doch eine neue Stellenbeschreibung – keine 3 Seiten lang sondern nur ½ Seite Text, und nichts (!) von dem, was mir im langen Gespräch erklärt und versprochen worden war, stand darin. Nur völlig leere Floskeln und ganz ordinär niedrige Tätigkeiten beschreibend. Dafür diesmal offiziell per Professoren-Unterschrift, Datum und rechtsverbindlich. Das war die Strafe für meine Bitte. Allerdings war das auch das letzte Mal, dass ich mich habe verschaukeln lassen.

Sicher habe ich sogar jetzt immer noch etliches vergessen, aber dann soll es so sein. Ich habe nur noch wenige Jahre bis zur Rente.  Ich kann nicht mehr weg. Zum Glück sind die Kinder mittlerweile erwachsen und nicht mehr abhängig von meinem Einkommen. Für mich aber geht es um die Höhe meiner späteren Altersrente und betrieblichen Zusatzrente. Für ich hier Ansprüche verlieren, würden selbst dann und bis zum endgültigen Schluss tatsächlich die Bösen gewinnen. Genau das gilt es zu verhindern. Mehr geht nicht, aber schon das ist für mich selbst genug.
Bis es soweit sein wird – sitze ich für alle Kollegen sichtbar mit Strickzeug im Büro. Denn wenn ich schon keine Arbeit meiner Qualifikation entsprechend und entsprechend bezahlt habe, dann soll der Tag wenigstens für mich privat sinnvoll enden. Produktiv. Ich reihe mich nicht ein in die Gruppe der Leute, die in Zeitschriften weinen, weil sie ganztags Bleistifte spitzen und warten …
Ich behaupte nicht, dass ich diese Aktion für sinnvoll halte. Wem aber würde es nützen, würde ich hier in Selbstmitleid baden oder das Handtuch werfen? Nicht mir jedenfalls.
Ich kann mich nicht vorstellen, dass solche Aktionen in Unternehmen der freien Wirtschaft möglich sind. Jeder Betrieb täte sich selbst zerstören. Das ist der größte Unterschied. Einzelne Menschen sind jederzeit ersetzbar. Nicht aber ein derart gewaltiges „Unternehmen“ wie der ÖD.
Jetzt muss ich mal hoffen, dass meine Personalchefin diese Internetseite nicht findet. Sie würden sich beim Lesen wiedererkennen. Ich mach mir hier grad strafbar.  Denn das sind alles Interna.
Eigentlich alles doof. Schweigepflicht statt die Möglichkeit Missstände (und falsche Personalführung!) zu beseitigen. Alles finanziert mittels jährlich mehreren Millionen Steuergeldern.
Aber DANN angeboten zu bekommen, einen Auflösungsvertrag zu unterschreiben, ist echt krass.
Nur ein Depp unterschreibt, auf sämtliche über Jahrzehnte erworbene Ansprüche einer Betriebsrente etc zu verzichten. Man wird doch wirklich nur verblödet und ausgelacht. Und hat den Maulkorb verpasst bekommen mit Androhung von Strafe. Ein Gefühl wie in der DDR … (Hab ich schon erwähnt, dass sich unser Betriebsrat damals auflöste, als bei uns überall Kameras bis hin zu den Toiletten angebracht werden sollten? - Begründung „es könnte ein Fremde im WC kollabieren und nur so kann er rechtzeitig gerettet werden“ -keine Ahnung, ob die Dinger noch existieren.Mir egal.)
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#8

Hallo, ich verstehe, warum Sie so viel geschrieben haben: es musste mal raus! Und das war gut so.....!!
Ich bin seit 35 Jahren im öffentlichen Dienst und könnte ähnlich lange schreiben....
Mein Fazit: das grundsätzliche Problem im öffentlichen Dienst ist, dass die Führungskräfte nie Führungskompetenzen nachweisen mussten. Sie hatten nur irgendwann mal eine fachliche Ausbildung für den gehobenen Dienst absolviert. Das war's...
Danach erhalten Sie den Status und die Bestätigung: dir kann keiner mehr was, egal was du tust...
Und solche Menschen werden auf andere Menschen losgelassen, ohne Rücksicht auf Verluste, und zwar in jeder Hinsicht...
Sobald also ein Untergebener daher kommt und macht auf interne Missstände aufmerksam und hat auch noch Recht damit, wird er zu einem Problem. Im Grunde wissen nämlich diese Vorgesetzten, um ihre Inkompetenz und machen sich Sorgen, enttarnt zu werden. Deshalb wird der integere Untergebene mithilfe der dem Vorgesetzten zur Verfügung gestellten Macht-Werkzeuge diskreditiert und demoralisiert; vieles auch auf der passiv-aggressiven Ebene....
Und im Grunde sind alle Instanzen sich über dieses Dilemma bewusst, aber keiner will die Verantwortung dafür übernehmen; oft nicht mal der Personalrat.
Das ganze System des Einsatzes von höheren und hohen Beamten als Vorgesetzte und der Eignungsqualifikation als Vorgesetzte hinkt einfach... aber dies zu ändern, würde ein Umbruch des Beamtenstatus bedeuten und da will sich keiner der Beamten als Nestbeschmutzer darstellen.. wahrscheinlich haben diese nämlich selbst davon profitiert ; )
Ich wünsche Ihnen viel Kraft
Bibi Blocksberg
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#9

So viele Leidensgenossen*innen und die Führungskräfte tun weiterhin was sie wollen. Wie erbärmlich und zutiefst traurig. Was helfen gute Gesetze gegen Mobbing, Diskriminierung..... wenn sie keine Anwendung finden?
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#10

Führungskräfte machen einen zum Problem, wenn man auf Missstände aufmerksam macht. Man wird dargestellt als ob man doof ist. Nein. Das lasse ich mir wirklich nicht gefallen.
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#11

Leider gibt es keinen Zusammenhalt und deshalb können die Führungskräfte, obwohl sie gegen ihre Fürsorgepflicht verstoßen, weiterhin machen was sie wollen.
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#12

Ist dieser Thread noch aktuell?
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#13

Wahrscheinlich nicht...
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#14

Genau so erlebe ich es auch. 

So viele Leidensgenossen*innen und die Führungskräfte tun weiterhin was sie wollen. Wie erbärmlich und zutiefst traurig. Was helfen gute Gesetze gegen Mobbing, Diskriminierung..... wenn sie keine Anwendung finden?
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#15

Was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen?
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