Ich bin kein Leher, Gast, mir geht nur dieses STÄNDIGE Gemecker über den angeblichen Superverdienst der Lehrer auf die Nerven... Vor allem von Leuten, die anscheinend keine Ahnung haben, was ein Lehrer so macht... Und wer sagt, dass Lehrer die Berufe anderer nicht achten und schätzen? HIER bist eher du der, der den Beruf des Lehrers gering schätzt, weil du unterstellst, die Bezahlung wäre zu hoch angesetzt....
Allein der Satz, weil ich selbst in der Schule war, kann ich den Job des Lehrers einschätzen und beurteilen.... Als Schüler kriegst du auch nur nen Bruchteil mit. Was im Beitrag #59 steht, DAS ist Realität...
Ach, Lehrer haben NICHT mit sozialen Abgründen zu tun??? Schon mal in ner Schule in Neuperlach gewesen? Schon mal in ner schönen elitären Schule gewesen? DA tun sich Abgründe auf... Herrjeh, der Beitrag #60 strotzt wieder nur so vor Stammtischgeplänkel....
Sehen wir es doch mal so:
Lehrer können Abitur und Studium nachweisen und sind daher im gehobenen oder höheren Dienst eingruppiert.
Wer nur Hauptschulabschluß oder mittlere Reife hat, ist entweder im einfachen oder mittleren Dienst beheimatet (Ausnahmen abgesehen)
Hätte ich in der Schule besser aufgepasst, hätte ich heute auch ein höheres Gehalt.
So einfach ist das !
Ich finde es beängstigend, das auch stichhaltige Argumente mit Zynismus begegnet werden.
Es findet nicht mal im Ansatz das Bemühen statt, sich in die andere Seite zu versetzen.
Hier ist es das Thema Lehrer, müssen wir uns da nicht wundern, das sich die schadenfrohe Äußerungen der Leute im Lande gegenüber uns als Beamte (meint ihr wirklich, das Angestellte ausgenommen sind?) nie ändern?
1 nachdenklicher
Peter Bartholomäus
Von der Eingangsfrage ausgehend, ist zu vermuten, dass der Fragesteller im mittleren kommunalen Dienst beschäftigt ist. Aus dieser Position ergibt sich eine ganz einfache Antwort: höherwertige Ausbildung = höherwertige Bezahlung.
Höherwertige Ausbildung und damit eben auch höherwertige Bezahlung gibt es allerdings auch außerhalb des Schuldienstes im öffentlichen Dienst. So gesehen ist die doch sehr allgemein gehalten Frage nicht geeignet, eine für den Fragesteller befriedigende Beantwortung vorzunehmen (zumal dieser scheinbar einen Standpunkt eingenommen hat, der nicht unbedingt Interesse einer sachlichen Beurteilung vermuten läßt).
Wer hier jedoch lediglich die offensichtlich unvermeidbaren Vorurteile auftischt, macht es sich allerdings zu einfach.
Seien wir doch mal ehrlich. Der Lehrerberuf ist schon lange nicht mehr das, was er vielleicht vor 30, 40 Jahren noch war. Wenn ich allein die Wochenstunden meiner Söhne und deren Leistungsdruck mit meinen eigenen Schülerjahren vergleiche, hatte ich seinerzeit eher eine "Wohlfühlschulzeit" (auch, wenn mir das damals nicht wirklich bewußt war). Diese Wohlfühlschulzeit erleben natürlich auch die Lehrer heute nicht mehr. Hinzu kommt - und das ist noch schlimmer - der allgemeine gesellschaftlich Werteverfall und die Verrohung der Sitten (und dies nicht nur auf Schülerseite sondern auch von der Elternschaft, die oft nicht in der Lage ist, ihre Kinder zumindest ansatzweise zu sozialen Wesen zu erziehen). Für mich ist es kein Wunder, dass viele Pädagogen nicht das normale Pensionalter erreichen, sondern früher den Beruf aufgeben (müssen). Oft kommt der Druck von allen Seiten...
Ähnliches erleben wir doch zur Zeit auch in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes. Arbeitsverdichtung, Gewalt, Zunahme psychischer Erkrankungen. Die Vorurteile, die manchmal gar keine waren, die stimmen heute jedenfalls nicht. Und der sichere Arbeitsplatz ist schon lange kein Allheilmittel mehr.
Ich bin übrigens kein Lehrer sondern Kommunalbeamter im gehobenen Dienst.
Vielen Dank was_guckst-du, so sehe ich es auch....
Zu Beitrag 35: S O Z I A L N E I D ist soo schön! Das ist m.E. der passenste Spruch dieses Themas. Jeder der über Lehrer mosert, hätte den Weg doch auch einschlagen können. Am Anfang meiner Ausbildung habe ich mir auch Gedanken über den beruflichen Werdegang gemacht. Habe dann nach 6 Jahren ÖD (inkl. Ausbildung) den 2. BIldungsweg eingeschlagen und ein Ingenieurstudium (FH) absolviert. Bin jetzt seit 13 Jahren wieder im ÖD (anderer AG wie in der Ausbildung) und werde nach EG 12 bezahlt. Bin damit sehr zufrieden. MIt Lehrern möchte ich auch nicht tauschen.
Denke daran: Jeder ist seines Glückes Schmied.
Tatsache ist, dass der Staat mit hoher bezahlung versucht hat, den Beruf attraktiv zu halten, daher Beamtenstatus und hohe Verdienste. Bei allen Mangelberufen wo man davon ausgeht, dass sich sonst nicht genug finden, macht man das so. Sieht man ja auch bei Ingenieuren und so, wo man mittlerweile vom Tarif nach oben abweichen darf bei Knappheit.
Beschweren müssen Lehrer sich hier auf jeden Fall nicht: im internationalen Vergleich sind das in DE Spitzenverdiener! Nirgends sonst verdienen die so gut. Natürlich ist der Beruf auch belastend und anstrengender, weil Jugendliche halt oft nervig sind.
Wenn der Beruf nicht stressig wäre, würd ihn ja jeder ausüben, man muss schon der Typ dafür sein, mich würden z.B. die Eltern nerven.
wenn man sich aber in der Uni so umhört, wer teilweise Lehrer wird muss ich echt sagen, es sind oft falsche Motive bei der Berufswahl. Bei den Studieninfotagen war ich mit bei den Lehramtsstudis reingeraten und als der prof fragte, warum man Lehrer werden wollte, meldete sich von Hunderten Leuten nur einer, Begrüdung: "weil ich Beamter werden will und viel Freizeit haben will"
Profs Gesicht verzog sich leicht. Man sollte den Beruf eigentlich auch aus anderen Gründen wählen, wenns geht. Gibt viele die wählen das als Verlegenheitsstudium, damit sie ihr Sprachenstudium oder Geschichte studieren können, also Hobby zum Beruf machen, manchmal sind die pädagogischen Kompetenzen dann schlecht.
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Lieber Gast,
vorweg: ich bin kommunaler Beschäftiger, kein Lehrer und hätte gerne in den Ferien immer frei. Trotzdem habe ich eine Abneigung gegen "im www rausgehauene Fakten ohne Beleg bzw. Quelle".
Bitte gebe eine Quelle an, die belegt, dass dt. Lehrer "nirgends sonst so gut verdienen wie in Deutschland". Diese wirst Du nicht finden. Sicher, es gibt Quellen die zeigen, dass die dt. Lehrer im europ. Vergleich zu den Spitzenverdienern gehören (!), aber alleinige Spitze sind sie nicht.
Die Fomulierung "oft" in bezug auf die Berufswahl geht in die gleiche Richtung. Sehe Dir mal die Beiträge angehender Azubis in diesem Forum an. Auch dort steht etwas von "will in den ÖD und abhängen". Es wäre aber falsch, jetzt zu schreiben "die heutigen Azubis wollen oft (!) nur einen lauen ÖD-Job". Und "viele" (!) sind es schon gar nicht.
Bitte also um sachliche Formulierung.
Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael
Was mich an dieser Diskussion immer verblüfft,
dass hier nur gegen die Lehrer gewettert wird.
Nur dass, alle Hochschulabsolventen in dem öffentlichen Dienst (auch Kommunalverwaltung),
meist im höheren Dienst tätig sind, davon schreibt niemand.
Jeder Mensch hat doch die Möglichkeit ein Studium zu absolvieren um danach sich für das entsprechende Amt zu bewerben.
Nur wer darauf verzichtet, kann doch nicht gegen diese Menschen wettern, dass sie zuviel verdienen.
Und was hat es tatsächlich mit den Ferien eines Lehrers auf sich ?
Völlig falscher Eindruck - die Lehrer arbeiten auch noch während der Ferien.
Vorbereitung auf das kommende Schuljahr, Ausbildung, Verwaltungstätigkeiten in der Schule,
usw. usw.
Ergänzend wird jeder 7. Lehrer vor dem Erreichen des Ruhestandes Dienstunfähig,
Bei den Beamten in der Verwaltung ist es nur jeder 12.
Auch hier kann man erkennen, dass der Lehrer-Beruf viel stressiger ist.
In diesem Sinne,
viele Grüße!
Merger
PS: und wem sein Verdienst in der Kommunalverwaltung zu niedrig ist, sollte sich einen anderen Job außerhalb des öffentlichen Dienstes suchen.
Aber Achtung - dort ist der Arbeitsplatz nicht so sicher.
Doch - als Quelle kann ich die OECD nennen. Die vergleicht die Gehälter doch regelmäßig. In Norwegen verdienen Krankenschwestern sogar mehr als die Lehrer -- das kannst du bei der Statistikbehörde Norge mal kontrollieren. Eine Krankenschwester kommt auf ca. 36000 NOK, ein Lehrer auf ca. 34000 NOK
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Nein, auch die Quelle OECD zeigt nicht "dass deutsche Lehrer nirgends so gut verdienen wie in Deutschland" (grummel). Du hast nicht geschrieben, dass deutsche Lehrer überdurchschnittlich verdienen, Du hast die deutschen Lehrer an die Spitze alle Länder auf der Welt gestellt. Und dies ist nicht wahr.
Selbst kaufkraftbereinigte Statistiken zeigen dies nicht auf (
http://www.oecd.org/berlin/EAG2012%20-%2...al_GER.pdf).
Hast Du einen anderen Link?
Ich habe nix gegen Diskussionen, aber es ist einfach typisch, dass Aussagen "extrem" formuliert werden, die aber so nicht stimmen. Mein Sohn würde sagen "nur ein Sith-Lord" denkt in Extremen (Original-Zitat von Obi Wan Kenobi) :-)
Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael
Naja, man muss dies auch differenziert betrachten. Da die heutigen Lehrer/innen ein 10-semestriges Studium hinter sich haben. Ständig sich im Kampf mit Schülern und Eltern befinden.
Klar, haben Lehrer in RLP als Vollzeit eine 25-Schulstunden-Woche (eine Schulstunde á 45 Min.), aber hey, jeder kann das tun was er möchte.
Eine Bekannte von uns ist Lehrerin. Die sagte mal, in einen Anfall von absoluter Ehrlichkeit, der Beruf ist für Sie der Beste der Welt.
Wenig Arbeit und viel Geld. Sie möchte nie mehr was anderes machen.
Wenn ich über meine Schulzeit nachdenke, war auf der Hauptschule, und auch auf der Realschule, habe später dann noch Fachhochschulreife gemacht und auch studiert (nur 3 Semester).
War auf der Berufsschule und habe BGJ auch nioch gemacht.
Muss sagen, von den ganzen Lehrern, die ich jemals hatte, waren vielleicht 3 bis 5 engagiert und haben wirklich versucht, den Leuten was beizubringen. Die ganzen anderen, haben stumpf Ihren Lehrplan abgearbeitet, und waren träge bei der Arbeit,
abgestumpft und haben nicht mehr gemacht, wie sie unbedingt mußten.
Und dann so viel Geld für die! Und keiner macht was dran, wenn die mal wochenlang krank spielen.
Eindeutig ein Systemfehler, der einlädt zur Faulheit!
..na ja...kann ja sein, dass die Kollegin auf eine der letzten "Inseln der Glückseeligkeit" arbeitet...du solltest diese Frage mal Jemandem stellen, der/die in Berlin-Neukölln oder an den anderen vielen sozialen Brennpunkten der Republik beschäftigt ist...der/die wird sicherlich auch mit (seiner/ihrer) absoluten Ehrlichkeit anworten...
...aber das passt dann sicherlich in dein zementiertes Weltbild...
Unglaublich Gast, dieser Beitrag ist ein Schlag ins Gesicht für alle Lehrer, die sich engagieren oder die wie was_guckst_du sagt, in sozialen Brennpunkten arbeiten und versuchen, die Jugendlichen zu motivieren, wo es Eltern nicht schaffen....
Für solche Menschen wie dich fehlen mir die Worte...
Allein schon die Unterstellung Menschen würden "krank spielen"