Vielen Dank für Deine Einschätzung der Situation. Ich verstehe auch, dass es Kolleginnen und Kollegen gibt, die die Dinge anders sehen. Das akzeptiere ich natürlich. Auch richtig ist, dass die Verhandlungen sehr wahrscheinlich ziemlich heftig werden. Dennoch, das ist mein Standpunkt, darf man deshalb eine Problematik, die man kennt, nicht einfach ausblenden. Natürlich, aktuell kann man nichts daran ändern, da eben festgeschrieben. Aber, unsere Interessenvertretung muss über die Knackpunkt informiert sein. Andernfalls wird sich daran nichts ändern, auch wenn die Zeit gekommen ist, dass man daran etwas ändern könnte. Das ist alles. Es mag sicherlich sein, dass es Dienststellen gibt, wo das alles top funktioniert, aber was ich so diesbezüglich erfahren habe, ist das ein verschwindend geringer Teil. Wünsche allen ein schönes Wochenende: Haegar
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Leistungsorientierte Bezahlung?
Ich bin komplett dagegen weil:
1. Die Objektivität für die Leistungsbewertung NICHT gewährleistet werden kann.
2. Dies Unfrieden unter den Kollegen gibt.
3. Die Gerichte daraufhin neue Arbeit bekommen.
4. Es wird sehr wahrscheinlich nicht hinterfragt, warum Jemand mehr oder weniger leistet.
Ich kenne einige Fälle, wo Leute entweder gezielt gefördert oder ihnen Steine in den
Weg gelegt werden. Dieses fragwürdige Führungsverhalten wird dann noch obendrauf mit
Plus oder Minus Gehalt belegt.
Sorry Neeeeee!!!
Grüße
Marcus
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Hallo zusammen,
auch wenn es zutreffend ist, dass die LOB dieses Jahr gar nicht "zur Debatte" steht, mache ich am eigenen Leib und aus vielen Gesprächen mit KollegInnen immer wieder die Erfahrung, dass solch hehre Ziele wie "objektive Leistungsbeurteilung" schlicht und ergreifend das Papier nicht wert sind, auf dem sie gedruckt werden. Für mich als Gewerkschaftsmitglied (ver.di) und Personalratsmitglied kann es daher nur das Ziel geben, die Forderung nach Abschaffung der LOB bereits jetzt in aller Deutlichkeit und Klarheit zu kommunizieren. Je schneller dieses "Nasenwasser" ins Nirvana befördert wird, um so besser.
Schönes Wochenende allen im Forum.
Also ich kann das Geld immer ganz gut gebrauchen. Es wird bei uns mit dem Dezembergehalt ausgezahlt und im Januar habe ich so einige Kosten, wozu ich das Extrageld gut gebrauchen kann.
Man darf bei der Geschichte nie vergessen, dass es sich bei dem zu verteilenden Geld um Mittel handelt, die wir tariflich Beschäftigten erwirtschaftet haben. Es gehört uns also quasi schon. Nur erdreistet sich dann die Beamtenschaft/DSL, den Pott entsprechend aufzuteilen und zu bestimmen, wer wieviel von dem Kuchen abbekommt. Leute, das kann es nicht sein. Man muß diesen Mist einstampfen und klar, wir alle brauchen das Geld, da wir ja ohnehin nur mit einem Almosen nach Hause gehen. Mir platzt regelmäßig der Kragen, wenn ich sehe, dass manche Kolleginnen und Kollegen komplett leer ausgehen bei dem Mist. Die Leute werden systematisch zerstört mit diesem Instrument. Da waren die Gewerkschaften bei den damaligen Verhandlungen einfach zu blauäugig. Die aktuellen Erfahrungen sollten in dem Punkt keinesfalls außer Acht gelassen werden. Glück auf:-) Haegar
Haegar, ich glaube, da läuft bei Euch etwas gewaltig schief. Wir haben in unserer Verwaltung ein relativ gut funktionierendes LOB-System und keine gegenseitige Blockade o.ä.
Für mich persönlich hat die Vereinbarung von Zielen den positiven Effekt, dass ich dadurch "gezwungen" werde, diese innerhalb des entsprechenden Zeitrahmens zu erfüllen und nicht, wie früher, etwas ...ähm... nachlässig damit umgehe...
Natürlich ist sowohl die Zieldefinition als auch die Bewertung bei den einzelnen Mitarbeitern nicht immer vergleichbar und 100% objektiv, aber so schlecht finde ich das System allgemein nicht.
Beatrix
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Es kommt letztlich nur darauf an, WIE der Ablauf geregelt wurde. Bei uns gibt es eine umfangreiche Dienstanweisung und die Dinge sind bis ins Detail geklärt. Auf dem Punkt gebracht: Eine bestimmte Aufgabe ist innerhalb eines bestimmten Zeitraums (i.d.R. innerhalb der Zielvereinbarungsperiode von einem Jahr) zu erledigen. Einfaches Beispiel: Archivierung von Unterlagen, die ein bestimmtes "Alter" erreicht haben. Die Aufgabe muss im Detail beschrieben sein, die Bewertung ("Bezahlung") ebenso.
Bei unseren Reinigungskräften z.B.: An bestimmten Tagen muss nach der Reinigung gewährleistet sein, dass keine Spinnweben vorhanden sind...
Wenn man so etwas insgesamt nur allgemein formuliert, muss sich niemand wundern, dass alle an einen "Nasenfaktor" denken...
Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael
Das LOB-System ist ein total geeignetes Instrument zur Arbeitszeitvernichtung und völlig ungeeignet, Leistungsbereitschaft zu motivieren. Meine Beobachtung: Die meisten Angestellten und auch leitenden Angestellten lehnen LOB ab. Meine Kolleg(-en)innen verschwenden eine Menge Zeit mit dem Ersinnen von unsinnigen Zielen und deren Dokumentationen, während dessen andere sinnvolle Arbeit liegen bleibt, die dann Kollegen nacharbeiten bzw. übernehmen müssen, die sich mittlerweile wie auch ich als technischer Angestellter aus dem LOB-System ausgeklingt haben, weil sie es nicht mehr ertragen können, durch Vorgesetzte völlig falsch und voreingenommen bewertet zu werden. Das LOB-System wird offenbar nur von Arbeitgebervertretern, nicht betroffenen Beamten und nicht ausgelasteten Angestellten positiv gesehen.
Diese Einschätzung wird in meiner Dienststelle von vielen ganz offen geäußert.
Mitarbeiter einer Landkreisbehörde
Das LOB ist einfach großer Mist. Einige Vorgesetzte legen die Bewertungskriterien sehr streng aus, andere sehen es eher locker. Das hat dann den Effekt, dass einige Abteilungen mehr vom Kuchen kriegen als andere. Zudem werden die oberen Etagen um einiges besser bewertet als das Fußvolk sodaß nach unserer Regelung -Staffelung je nach erzielten Punkten- die oberste Riege das Meiste abbekommt.